Ewa Pajor (Mitte) kam im ersten Ligaspiel gar nicht mehr raus aus dem Jubeln.
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Die Bundesliga-Saison 2021/22 wird von Hoffenheim und Freiburg eröffnet. Während die TSG auf eine erfahrene Mannschaft setzt, stehen für Freiburg heute auch viele junge Talente auf dem Platz.
Hoffenheim startet direkt gut, ist nach den Qualifikationsspielen für die Champions League ja auch schon mitten in der Saison. Die erste Torannäherung gehört Hoffenheim, Neuzugang Gia Corley schließt in der 2. Spielminute aus gut 17 Metern zentraler Position ab. Die Kugel springt jedoch abgefälscht links am Tor der Gäste vorbei.
Schnell gleichen sich die Spielanteile aus, Freiburg setzt erste offensive Akzente. Dabei setzt der SC viel auf lange Diagonalbälle, die die Flügelspielerinnen in Szene setzen.
Bei einer Ecke in der 21. Minute fliegt Fabienne Dongus knapp am Ball vorbei. Das war die erste richtig gute Chance. In der 26. Minute wird es auf einmal eng vor Martina Tufekovic, doch ein Hoffenheimer Bein klärt die eng vors Tor getretene Ecke auf der Linie. Der Nachschuss von Hasret Kayikci geht deutlich am Tor vorbei.
Kurz vor der Pause schlägt dann nach einer Balleroberung in der eigenen Hälfte die 17-jährige Cora Zicai den langen Ball in die Spitze auf Ereleta Memeti, die sich etwas raustragen lässt und den Ball dann in die Mitte zurücklegt. Dort stehen zwei Hoffenheimerinnen eigentlich genau richtig und trotzdem erkämpft sich Kayikci die Kugel und drückt sie mit viel Einsatz über die Linie (38.). Ein klarer Abwehrfehler von Seiten der TSG und Glück für den SC Freiburg.
So geht das erste Tor der Saison auf das Freiburger Konto, die die letzten Minuten vor der Pause nun vollends kontrollieren und mit einer verdienten Führung in die Kabine gehen.
Hoffenheim kommt besser aus der Kabine, ist auf Anhieb wach und erkämpft sich gleich eine Ecke. Die bringt Nicole Billa in den Strafraum, wo zunächst verschiedene Beine an den Ball kommen, der schließlich bei Katharina Naschenweng landet. Die schließt ganz locker ab und trifft durch die Beine von SC-Torhüterin Lena Nuding.
Den Ausgleich muss der SC erstmal verdauen, so haben die Hoffenheimerinnen Zeit, das Spiel unter Kontrolle zu bekommen. Sie erspielen sich nach und nach mehr Ballbesitz, pressen hoch und kommen immer wieder gut in das letzte Freiburger Drittel.
Die Freiburgerinnen tun sich nun zunehmend schwer, für Entlastung zu sorgen. Die gezielten Diagonalbälle aus der ersten Hälfte kommen kaum noch zustande, Hoffenheim drückt mehr und mehr. Freiburg mauert hinten und versucht, die Bälle so gut es geht weg zu schlagen. Einen dieser abgewehrten Bälle erwischt in der 72. Spielminute Dongus und schließt einfach mal aus der zweiten Reihe ab. Die Kugel geht aber daneben. Hoffenheim macht unbeirrt weiter, wieder setzt sich Linder rechts durch, läuft bis zur Grundlinie und spielt das Rund dann leicht in den Rückraum auf Dongus, die auf den ersten Pfosten zuläuft. Die schließt direkt ab, der Ball geht knapp am langen Pfosten vorbei, wo beinahe die eingewechselte Tinne De Caigny zu ihrem Debüttor kommt (76.).
Nach einer erneuten Aktion über die rechte Seite springt der Ball in den Rückraum, wo Franziska Harsch es einfach mal aus der Distanz versucht. Steuerwald hält jedoch gerade noch den Kopf dazwischen (78.). Die nachfolgende Ecke bringt, diesmal von der linken Seite, wieder Billa in den Strafraum. Am Fünfmeterraum springt De Caigny als einzige hoch und erwischt die Kugel gut mit dem Kopf. Der Ball setzt direkt vor Lena Nuding auf und springt an ihr vorbei ins Tor (78.). Die Belgierin schießt also doch gegen Freiburg ihr Debüttor für die TSG.
In den letzten zehn Minuten wird das Spiel nochmal offener, Hoffenheim ist nicht mehr ganz so drückend und lässt den Freiburgerinnen etwas mehr Raum und Spielanteile. Wirklich gefährlich wird es dadurch jedoch nicht, die TSG hat alles im Griff und ist im letzten Drittel konsequent.
Am Ende ein verdienter Sieg für Hoffenheim, die sich in der ersten Hälfte schwer getan haben gegen mutige Freiburgerinnen.
Der erste Gegner des Pokalsiegers VfL Wolfsburg war der 1. FFC Turbine Potsdam.
Es war eines der ersten Spiele für den neuen Trainer der Wölfinnen. Tommy Stroot folgt auf mehrere Jahre Stephan Lerch. Und auch auf dem Platz gab es bei den Wolfsburgerinnen einige namentliche Veränderungen, die Neuzugänge Lena Lattwein, Jil Roord und Tabea Waßmuth starteten von Beginn an. Und das mit viel Spielfreude und Motivation. Von Minute eins an war es der VfL Wolfsburg, der die Gäste, die nur mit einem Neuzugang, nämlich Teninsoun Sissoko, starteten, unter Druck setzte.
Bis zur 17. Minute blieben die Wölfinnen in dieser Saison ohne Treffer, ehe die Stürmerin Ewa Pajor nach einer Balleroberung und einem tollen Weitschuss einnetzte. Ab nun war weiterhin viel Druck der Heimmannschaft zu spüren, die Potsdamerinnen waren bisher chancenlos. Trotz mehrerer Torchancen des VfL Wolfsburg ging es mit der knappen und hochverdienten Führung in die Kabine.
Nach dem Seitenwechsel war es erneut der VfL, der das Sagen auf dem Platz hatte und schönen Fußball spielte. Nach einer schönen Flanke von Newcomerin Waßmuth folgt der Kopfball von Pajor und erneut das Tor. 2:0 für den VfL ist an dieser Stelle noch zu wenig, da hätte mehr drin sein können.
Bis zur Schlussphase blieben die Tore aus aber nicht etwa die Chancen. Das Aluminium rettete mehrere Male für den FFC, der VfL wollte hier unbedingt nochmal treffen.
Uns das gelang ihnen dann auch. Drei Minuten vor Schluss ist es wieder Pajor, die an einem Tor beteiligt ist, diesmal jedoch als Vorlagengeberin für Pia-Sophie Wolter, die vor dem Tor einfach den Fuß hinhalten muss.
Die Wölfinnen starten mit neuen Spielerinnen und neuem Trainer mit einem verdienten 3:0 in die neue Saison.
„Ein Punkt zum Auftakt!“, schrieb der 1.FC Köln nach Abpfiff auf Instagram!
Der Aufsteiger aus Köln startete mit einem Unentschieden in die neue Saison. Doch erstmal auf Anfang.
Die Mannschaften hätten nicht unterschiedlicher sei können. Der 1.FC Köln ist neu in der Bundesliga und die SGS Essen ist hier seit 18 Jahren zuhause und einer der Dauerbrenner im deutschen Frauenfußball.
Die erste Hälfte verlief ruhig, es kaum erwähnenswerte Torabschlüsse. Beide Teams versuchten es mit Weitschüssen. Der gefährlichste war wohl der von Kölnerin Weronika Zawistowska in der 34. Minute nach einem Torwartfehler der Essenerinnen, jedoch verfehlte der Ball das Tor knapp. Doch auch die SGS Essen sorgte vor der Pause noch für einen Aufreger im gegnerischen Strafraum. In der 40. Minute kombinierten sie schön und kamen in Form von Baijings zum Abschluss. FC -Torhüterin Klett reagierte bärenstark und wehrte auch den direkt genommen Volley-Nachschuss von Sterner gekonnt ab. Vier Minuten später wird es dann auf der anderen Seite nochmal richtig spannend. Nach einem Freistoß der Essenerinnen bringt sie ein gefährlicher Rückpass im Mittelfeld in Bedrängnis. Die Kölner Offensivspielerin Gudorf legt den Ball an der Torhüterin vorbei und muss aus 30 Metern eigentlich nur aufs leere Tor schießen, doch die Essenerin Piljic schmeißt den Turbo an und rettet das 0:0 zur Pause.
Nach Wiederanpfiff schüttete es aus allen Eimern, was auch zum ersten Treffer dieser Partie führte. Die SGS Essen erhält in der 50. Minute einen Freistoß, den die Torhüterin Klett zunächst zu halten scheint, doch der Ball rutscht ihr aus den Händen. Es folgt Getümmel im Kölner Starfraum und das anschließende Tor durch Nina Räcke. 1:0 für das Team aus Essen.
Doch die Kölnerinnen reagierten unbeeindruckt und spielten schnell wieder nach vorne. Die ehemalige Bayerin und Essenerin Mandy Islacker will im gegnerischen Strafraum den Ball erwischen, doch wird gefoult und verwandelt den anschließenden Strafstoß eiskalt in die rechte untere Ecke. Zwei Tore innerhalb von einer Minute.
Was folgten waren mehrere kleine Chancen beider Teams, jedoch endete keine mit einem Tor. Erst bei einem erneuten Weitschuss der Essenerin Baijings muss sich Klett im Tor nochmal richtig lang machen, um den Ball gerade noch so übers Tor lenken zu können, das hätte das entscheidende Tor sein können. So bleibt es beim 1:1 und der gerechten Punkteteilung zwischen Köln und Essen.
Am sechsten Spieltag der vergangenen Saison standen sich der SC Sand und Eintracht Frankfurt gegenüber. Als Sieger ging damals der vermeintliche Underdog aus Sand vom Platz. 3:2 hatte der SC gewonnen. Und auch an diesem ersten Spieltag der neuen Saison schien zu Beginn alles so, als würde es ähnlich hinauslaufen wie es noch vor einem Jahr der Fall war. Bereits in der zweiten Minute erhielt der Gast die erste Chance auf 0:1 zu stellen. Jedoch konnte Nationaltorhüterin Merle Frohms den Weitschuss aus 23 Metern von Summer Green mit aller Mühe abwehren.
Trotz des schnellen und aufregenden Starts gab es bis zur Mitte der ersten Hälfte weniger spannende Spielszenen, ehe die Eintracht mal mehr anschob und den Gegner nach und nach immer mehr unter Druck setzte. Die Sandner Torhüterin Jasmin Pal konnte einige Großchancen der Frankfurterinnen noch abwehren, doch in der 38. Minute war auch sie geschlagen. Laura Freigang behielt im gegnerischen Strafraum den Überblick und konnte nach viel Gewusel zum 1:0 für die SGE einschieben.
Nach dem Seitenwechsel machte die Eintracht dort weiter, wo sie aufgehört hatte. Martinez kam munter auf das Spielfeld zurück, tanzte ein wenig durch die gegnerische Abwehr und wurde anschließend durch ein Foul von Patrycja Balcerzak im gegnerischen Strafraum zu Fall gebracht. Laura Freigang verwandelte den anschließenden Elfmeter zwei Minuten nach Wiederanpfiff souverän.
Sichtlich geschockt agierte der SC Sand nun nicht mehr allzu souverän, Torhüterin Pal verhinderte öfter das ein oder andere weitere Gegentor. Doch auch der SC Sand kam zum ersten Tor in dieser Bundesligasaison. Merle Fromhs wollte einen gefährlichen Ball etwas zu leichtsinnig zur eigegen Spielerin spielen und legte somit perfekt für Dörthe Hoppius auf, die sich nicht zweimal bitten lies und in der 70. Minute zum 2:1-Anschlusstreffer traf. Der SC Sand schmiss in der Schlussphase nochmal alles nach vorne, jedoch konnten sie den am Ende wohlverdienten Sieg der SG nicht mehr verhindern.
Den zweiten Newcomer in dieser Saison, den FC Carl Zeiss Jena erwartete gleich zum Auftakt eine schwierige Partie. Die Bayer 04 Frauen aus Leverkusen reisten an und waren von Beginn an die bestimmende Mannschaft auf dem Feld, jedoch war es Jena, die in der ersten Hälfte die gefährlicheren Torchancen für sich verbuchen konnten., doch oft hatte die Leverkusener Torhüterin Anna Klink etwas gegen ein Gegentor, wodurch es lange beim 0:0 blieb. Glücklicher waren die Gäste, Bayer 04 startete in diese Saison mit viel Energie und wollte unbedingt vor der Pause das erste Tor. Und das bekamen sie in der 29. Minute nach einem Konter. Leverkusen kommt über die starke rechte Seite, bleibt konsequent und genau auf dem Weg nach vorne und setzt den FCC unter Druck, sodass die Aufsteiger den Ball nicht wegbekommen und es das erste Mal im Kasten klingelt. Dora Zeller verwandelt aus kurzer Distanz zum 1:0.
Die zweite Hälfte ähnelte dem ersten Durchgang, beide Teams kamen zu Chancen, jedoch gab es bis zur 62. Spielminute keinen wirklich spannenden Moment. Doch dann fasst sich die Leverkusenerin Lisanne Gräwe ein Herz und schießt aus 25 Metern einfach mal drauf. Der Ball segelt über die gesamte Abwehr hinweg und schlägt im Kreuzeck unhaltbar ein. Was für ein TRAUMTOR.
Die Leverkusenerinnen waren jetzt in Torlaune, keine zehn Minuten später klingelte es schon zum dritten Mal in diesem Spiel. Kristin Kögel erhöhte in der 69. Minute auf 0:3 durch einen Schuss ins lange Eck aus halblinker Position.
Am Ende ist es ein verdienter Sieg für Bayer 04, doch auch die Leistung der Aufsteiger aus Jena kann sich sehen lassen. Der Leverkusener Trainer
Achim Feifel
lobte das gegnerische Team nach dem Abpfiff: „Das Ergebnis ist deutlicher, als es die Verhältnisse auf dem Platz widergespiegelt haben“, so
Feifel, „Jena hat es uns sehr schwer gemacht.“
Markige Sprüche sind ja normalerweise dem Männerfußball vorbehalten. Aber nach dem 8:0 gegen den SV Werder Bremen kann man wirklich davon sprechen, dass die Bayern-Spielerinnen ihre Gegnerinnen, natürlich sportlich fair, vom Platz gefegt haben.
Mit dem neunten Sieg in Folge haben die amtierenden Meisterinnen des FCB bereits zum Saisonauftakt ein klares Zeichen ihrer Leistungsfähigkeit gesetzt.
Lina Magull eröffnete den Torreigen mit einem sehenswerten Freistoß bereits in Minute zwei. Nach einigen vertanen Chancen erhöhte Carolin Simon nach einem Assist von Klara Bühl in der 32. Minute auf 2:0 durch einen gezielten Schuss ins rechte untere Eck.
Nur fünf Minuten später konnte Lea Schüller nach starkem Zuspiel erneut von Bühl das 3:0 erzielen. Die Werderanerinnen konnten sich danach nicht mehr wirklich wehren und mussten weitere fünf Tore hinnehmen. Zunächst von der Schwedin Hanna Glas und dann erneut von der Kapitänin Magull mit deren zweitem Treffer der Partie. Nach einem Eckstoß konnte Neuzugang Maxi Rall abschliessen und nach ihr traf Lineth Beerensteyn nach Elfmeter an der bärenstarken Bühl.
Linda Dallmann krönte den Bayern-Erfolg mit einem Abstauber nach Ecke zum auch in dieser Höhe verdienten 8:0. In dieser Form setzen die Bayerinnen ihre Erfolgsgeschichte der letzten Saison nahtlos fort, auch wenn stärkere Gegnerinnen kommen werden.
Die Bayern feiern schon am ersten Spieltag der neuen Saison.
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