Lina Magull per direktem Freistoß zum zwischenzeitlichen 2:0. ⒸMagentaSport
Mit einem souveränen Sieg zum Rückrundenstart im Hinterkopf und so kurz vor der Länderspielpause wollten die Bayern gegen die Bremerinnen natürlich nochmal ein Zeichen in Richtung Konkurrenz senden. Lea Schüller ging dabei wie schon letzte Woche voran und brachte die offensiv aufspielenden Münchnerinnen bereits in der 9. Minute in Führung. Ein sehenswerter Freistoß von Lina Magull und ein donnernder Strahl unter die Latte von, natürlich, Lea Schüller, besorgten den Halbzeit-Stand von 3:0 gegen bislang eher unauffällige Bremerinnen.
Nach der Pause machte das Team von Trainer Jens Scheuer dann auch direkt weiter, wo sie aufgehört hatten. Zadrazil mit dem langen Ball auf Klara Bühl, die ihn technisch anspruchsvoll ins lange Eck hebt. Genau 10 Minuten später dann der nächste Streich gegen immer offener stehende Bremerinnen, Carolin Simon traf per Freistoß in den Winkel. Die Bayern wechselten in der Folge mehrmals, zur Halbzeit war bereits Linda Dallmann für Lohmann ins Spiel gekommen, die besonders hungrig schien. Sie legte in der 62. Minute per Hacke für Lea Schüller auf, die mit dem Ball ins lange Eck den Dreierpack schnürte.
Und es kam noch dicker für die Mannschaft aus Bremen, denn in der 71. traf Marina Hegering nach Ecke von Magull am langen Pfosten per Kopf, für sie bereits der 6. Saisontreffer in der Liga. Die Bayern verabschieden sich dominant in die Länderspielpause und halten ihre komfortable 5-Punkte Führung an der Tabellenspitze. Für Werder war in München diesmal wirklich gar nichts zu holen.
War das die Vorentscheidung für die Champions-League-Plätze? Wolfsburg gegen Hoffenheim war das Spitzenspiel an diesem Spieltag. Nicht gerade die Frage nach der Meisterschaft stand im Raum, sondern es wurde um den zweiten Platz gekämpft. Ein wichtiger, denn er ist das Ticket für die Champions League.
Die TSG Hoffenheim reiste mit viel Rückenwind nach dem 6:0 gegen Leverkusen vom vergangenen Spieltag an. Und auch die Wölfinnen hatten ein gutes Gefühl nach dem stark erkämpften Dreier gegen Potsdam im heimischen Schneegestöber. Doch zu Beginn waren es die Hoffenheimerinnen, die diese Partie spannend machten. Ein Schuss von Nicole Billa wurde in letzter Sekunde von Lena Oberdorf abgeblockt und auch zwei weitere gefährliche Torchancen kreierten anfangs die Gäste. Doch unter dem Strich war die erste Hälfte eine konzentrierte, zurückhaltende und fast schon respektvolle Begegnung der beiden Top-Teams. Man wollte von beiden Seiten her nicht zu viel riskieren.
Doch das änderte sich nach der Pause. Alexandra Popp, wieder zurück in der Startelf des VfL, appellierte an ihre Elf und bekam das, was sie forderte. In der 55. Minute war es dann Svenja Huth, die nach toller Vorarbeit von Lena Goeßling und Jakabfi nur noch den Fuß hinhalten musste, um ihre Mannschaft in Führung zu bringen - auch das muss gekonnt sein. Die Führung veränderte die Gastgeberinnen und bereits drei Minuten später hätte das 2:0 fallen können, doch Jakabfis Kopfball traf nach toller Flanke von Huth nur den Pfosten. Und auch danach sollte der Ball nicht mehr ins Tor der Hoffenheimerinnen kommen. Immer und immer wieder war es die starke Huth, die ihre Mitspielerinnen bediente, diese aber kläglich im Abschluss oder an der Torfrau der Gegnerinnen scheiterten. Man spürte, dass Wolfsburg nun endlich den Deckel drauf machen wollte und in der 83. Minute war es dann wohl soweit. Goeßling trat nach Foulspiel an Huth zum Elfmeter an, doch auch hier blieben die Wolfsburgerinnen ohne Glück, Goeßling verschoss.
Alles in allem war es ein wichtiger Arbeitssieg der Wölfinnen, bei dem Cheftrainer Stephan Lerch vor allem stolz ist auf die "großartige Mentalität" seines Teams. Der TSG fehlen nun neun Punkte auf Rang zwei und den VfL, der sich weiterhin hinter den berauschenden Bayern auf Platz zwei einreihen darf.
Fünf von insgesamt zwölf Teams warten weiterhin sehnsüchtig auf den Rückrundenstart. Neben der SGS Essen, dem SC Sand und dem SC Freiburg fiebern auch Eintracht Frankfurt und der MSV Duisburg weiterhin dem ersten Bundesligaspiel im neuen Jahr entgegen. Schon letzte Woche hat das Wetter diesen Vereinen einen Strich durch die Rechnung gemacht und wollte auch dieses Mal kein bisschen nachlassen, sodass sich der Deutsche Fußball Bund (DFB) wieder dazu verpflichtet sah, die Partien abzusagen. Auch Leverkusen, Meppen und Potsdam mussten dieses Wochenende pausieren, immerhin haben diese Teams aber schon Rückrunden-Luft schnuppern können. Bis zum Re-Start dürfte es wohl noch ein wenig dauern für die fünf spiellosen Mannschaften, zumal die Wetterlage gleich bleibt und die Länderspielpause immer näher rückt.