Selina Cerci (li.) kurz bevor sie ihr Team mit 1:0 gegen den FC Bayern München in Führung bringt.
©Bernd Gewohn
Zum ersten mal im neuen Stadion empfingen die Frauen des SC Freiburg den 1. FC Köln an diesem 11. Spieltag.
So ganz war das Glück ihnen zu Beginn jedoch noch nicht hold, nach nur 20 Sekunden ermöglichte die erste Defensive Unsicherheit Mandy Islacker die erste Chance – drüber. Nochmal Glück gehabt. Gleich noch eine Unaufmerksamkeit gab es in der 9. Minute, Rafaela Borggräfe wartete zu lange mit dem Abschlag, zwei Kölnerinnen rückten ihr zu nahe und das 0:1 aus Freiburger Sicht war nicht mehr zu verhindern. Sharon Beck tunnelte die SC-Keeperin. Köln blieb erstmal die spielbestimmende Mannschaft, Freiburg wirkte unkonzentriert. In der 23. Spielminute gewann Köln den Ball im Mittelfeld, über zwei Stationen landete die Kugel schnell bei Weronika Zawistowska, die eiskalt aus vollem Lauf an Borggräfe vorbeilegte und das 2:0 erzielte. Doch endlich gab es eine angemessene Antwort von Köln, eine Ecke erlaubte es Rebecca Knaak zum Kopfball zu kommen, der Ball streifte immerhin die Latte (25.). Erst in der Nachspielzeit der ersten Hälfte wurde es dann wieder gefährlich, Svenja Fölmli und Ereleta Memeti spielten einen starken Doppelpass vor das Freiburger Tor, wo Fölmlis Abschluss erst noch von Pauline Nelles abgewehrt wurde, dann aber wiederum Fölmli an den Rücken und von dort ins Tor sprang (45. +3). Mit diesem glücklichen Anschlusstreffer ging es in die Pause.
Den Schwung nahm Freiburg mit in die zweite Hälfte, in der 50. Minute brachte ein Kopfball von Knaak nach einer Ecke nur fast zählbares ein. Auf einmal war Freiburg die bessere, die aktivere Mannschaft, drängte auf den Ausgleich, aber konnte die Kölner Hintermannschaft nicht zwingend genug überwinden. In der 94. Minute brachte Cora Zicai einen tollen Ball aufs Kölner Tor, doch Nelles war zur Stelle und hielt die knappe Führung fest. Der folgende Eckball, die letzte Aktion, brachte dann das Unerwartete: Samantha Steuerwald, zum Eckball im Sechzehner versammelt wie alle anderen, erwischte den Ball mit dem Kopf am ersten Pfosten und versenkte ihn im langen Eck. Der heiß ersehnte Ausgleich sorgte dafür, dass der Schlusspfiff im Jubel der Freiburgerinnen unterging.
Ein durchaus wohlverdientes Unentschieden, beide Teams hatten je eine Halbzeit dominiert. Und das neue Freiburger Stadion bringt wohl doch ein bisschen Glück.
Leverkusen ging in diese Topspiel mit der klaren Aufgabe, weniger Tore zu kassieren als gegen Bayern und Hoffenheim, die jeweils sieben Mal getroffen hatten, und wollte Wolfsburg hier einen Kampf liefern. Wolfsburg andererseits wollte die Tabellenführung verteidigen und Herbstmeister werden.
Es dauerte fast 25 Minuten bis zur ersten spannenden Szene im Spiel, dafür war die jedoch gleich richtig gut. Eine Wolfsburger Ecke von rechts, geschossen von Felicitas Rauch, wurde unglücklich von Verena Wieder verlängert und segelte bis zum zweiten Pfosten durch zu Lena Lattwein, die gegen die Laufrichtung von Friederike Abt zum 1:0 traf. Aus dem Spiel heraus passierte sonst wenig, Leverkusen traute sich nun mehr nach vorne. In der 29. Minute ging da etwas über links, Lynn Wilms verlor die Kugel an Lara Marti und die Schweizerin hielt einfach mal drauf – eine knappe Geschichte für Lisa Weiß im Wolfsburger Tor. Nun hatte Marti Gefallen an Abschlüssen gefunden, in der 41. versuchte sie es dann gleich noch einmal. Weiß konnte die Kugel nicht festhalten, was Verena Wieder den Abstauber ermöglichte – 1:1, der Ausgleich für Leverkusen. So ging es in die Pause.
In der zweiten Hälfte wollte Leverkusen nun mehr, Juliane Wirtz bediente in der 55. Spielminute Verena Wieder mit einem tollen Chipball, Wieder lief alleine auf Weiß zu, doch scheiterte gleich zwei Mal an der Wolfsburger Keeperin. Gut zehn Minuten später brachte Wolfsburg noch mal einen gefährlichen Angriff aus dem Spiel heraus zustande, Lattwein bediente Pauline Bremer, die ihren Kopfball jedoch knapp am rechten Pfosten vorbei setzte. Und auch Leverkusen hatte noch eine gute Möglichkeit für ein Siegtor, Wirtz brachte von rechts eine gute Flanke herein, doch Kathrin Hendrich klärte ganz knapp vor Wieder.
Ein faires Unentschieden, beide Teams hätten hier die Chance auf drei Punkte gehabt. So musste Wolfsburg hoffen, die Tabellenführung nicht an die Bayern zu verlieren.
Die TSG Hoffenheim ging als klarer Favorit in diese Partie und startete gleich von Beginn mit Feuer und Siegeswillen ins Spiel gegen den Underdog aus Sand. Vor allem die Torhüterin Jamsin Pal hielt in der Anfangsphase so einiges. Doch aus der SC Sand spielte mutig auf und kam gefährlich vors Tor ihrer Gegnerinnen. Die TSG leistete sich ununterbrochen scherwoegende Fehlpässe im Mittelfeld und einer dieser wurde ihnen bereits in der 21. Minute zum Verhängnis. Der SC Sand schaltete in der Folge schnell, kam über links nach vorne, der Querpass in die Mitte folgte, die TSG kam nicht schnell genug hinterher, war nicht nah genug an den Gegnerinnen dran und so kam es zum 1:0 für den SC Sand durch Emily Evels. Bis zur Pause knnte die TSG nicht mehr aufholen, mit der Führung des SC ging es in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel wollte Hoffenheim ausgleichen. Nach mehreren Versuchen, die teilweise nur hauchdünn am Tor vorbeigingen, traf in der 64. Minute Judith Steinert nach einer Ecke und viel Unübersichtlichkeit im Sandener Strafraum zum 1:1 Ausgleich. Bis zur Schlussphase passierte nichts, kurz vor Schluss hatte Sand nochmal die große Chance den Führungstreffer zu erzielen, doch die TSG konnte gerade so klären. Zudem sah die Torschützin des SC Sand noch kurz vor Schluss Gelb-Rot, nachdem sie einen Freistoß der TSG absichtlich verzögern wollte und anschließend noch gegen die Schiedsrichterin feuerte, die dann entschlossen die Spielerin vom Feld schickte, was jedoch keine Auswirkungen auf die restlichen Minuten hatte.
Die Bayern machten unter der Woche den Einzug ins Viertelfinale der Champions League klar und reisten somit guten Mutes nach Potsdam zur Turbine und galten als Favorit. Doch der 1. FFC wirkte bislang nicht allzu eingeschüchtert von den Königsklassen-Bayern. Vor allem Selina Cerci kam des Öfteren in der Anfangsphase gefährlich vors Tor der Münchnerinnen, die ohne Stammtorhüterin Laura Benkarth auskommen müssen, sie wurde vor kurzem erfolgreich am Knie operiert und fehlt dem Meister bis auf Weiteres. In der ersten halben Stunde war wenig von den Bayern zu sehen, Potsdam erzielte das erste Tor dieser Partie nach einer guten halben Stunde. Und klar, die Torschützin war niemand anderes als Selina Cerci, die nach einem Einwurf ihres Teams im Strafraum an den Ball kam und ihn entschlossen ins Tor von Janina Leitzig hämmerte (30.).
Doch auch die Bayern wurden immer gefährlicher, Lea Schüller hatte den Ausgleich schon auf dem Fuß doch der Ball wollte einfach nicht ins leere Tor.
Nach der Pause kamen die Bayern als erstes vors Tor ihrer Gegnerinnen und waren dabei gleich erfolgreich, wenn auch Potsdam selbst ein wenig nachhelfen musste. Damnjanovic wurde an der Strafraumgrenze gefoult und die Schiedsrichterin entschied auf Elfmeter, den Giulia Gwinn im linken unteren Eck unterbrachte. In der Folge wachten die Münchnerinnen auf und stürmten ohne Pause auf das Tor der Potsdamerinnen. Doch auch der 1. FFC kam gefährlich vors Tor der Münchnerinnen und wollte ebenfalls die drei Punkte holen.
Kurz vor Schluss waren es dann tatsächlich nochmal die Gastgeberinnen, die den entscheidenden Treffer hätten erzielen können, nachdem Marie Höbinger einen wunderschönen Weitschuss abfeuerte, doch Janina Leitzig mit einer Glanzparade reagierte und den Ball gerade noch so an den Querbalken lenken konnte.
Am Ende ein sehr ausgeglichenes Spiel, wo für beide Teams der Sieg drin gewesen wäre.
An diesem Spieltag hatte sich Jena vorgenommen mal einen oder vielleicht sogar drei Punkte mitzunehmen. Trotz der Favoritenrolle der Essenerinnen erwartete den FC Carl Zeiss Jena an diesem Spieltag mal ein etwas leichterer Gegner, als die der letzten Wochen mit Bayern oder Wolfsburg.
Gleich zu Beginn gab die SGS Essen Gas und setzte Jena früh unter Druck und so passierte bereits in der zehnten Minute das erste Tor dieses Spiels. Essen kam stark über die rechte Seite, Jena bekam die Situation nicht unter Kontrolle, so kam der Ball perfekt ins Zentrum auf Vivien Endemann, die nur noch ins leere Tor einschieben musste. In der Folge wollte Essen nachlegen, doch diesmal hielt Jena auf jeder Position gut dagegen, sodass es mit dem knappen 0:1 in die Pause ging.
Gestärkt aus der Pause kamen vor allem die Essenerinnen, die auch wie schon in der ersten Halbzeit gleich zu Beginn druckvoll und konzentriert aufspielten. In der 56. Minute klingelte es das erste Mal erneut im Jenaer Kasten, jedoch wurde der Treffer aufgrund einer Abseitsstellung zurückgepfiffen. Die Essenerinnen machten sich nichts daraus und legten somit in der 58. Minute nach, diesmal galt der Treffer. Hier traf Maike Berentzen nach toller Vorsrabeit ihrer Mitspielerinnen von der linken Seite und der Vorlage von Felicitas Kockmann aus kurzer Distanz.
Keine zehn Minuten später folgte das dritte Tor, diesmal jedoch nicht aus kurzer sondern aus langer Distanz. Elisa Senß, die diese Saison eine überragende Leistung abrufen kann, schloss aus 25 Metern ab und traf mitten ins Kreuzeck – Bulls Eye!
Jena versuchte selten nach vorne zu kommen, nun prägten vor allem Fehlpässe immer mehr den Spielverlauf des FC. en Schlusspunkt setzte erneut Vivien Endemann nach Flanke von rechts – 0:4 (82.). In der Nachspielzeit konnte sich FCC-Torfrau Inga Schuldt erneut auszeichnen und eine höhere Niederlage verhindern.
Bei nasskaltem Wetter empfing der SV Werder Bremen die Eintracht aus Frankfurt. Der Zehnte gegen den Vierten, das sah nach einer klaren Sache für Frankfurt aus, und so fingen die Frankfurterinnen auch an.
Nach einer guten Viertelstunde eroberten die Frankfurterinnen den Ball im Aufbauspiel der Bremerinnen, schalteten schnell um und kamen zu einem ersten guten Abschluss durch Laura Freigang, ihren Schuss konnte Anneke Borbe jedoch parieren (16.). Frankfurt war nun klar die bessere Mannschaft, Barbara Dunst setzte sich auf links stark durch und flankte von der Grundlinie, ihre etwas zu hohe Hereingabe landete im Rückraum bei Laura Feiersinger, doch wieder war Borbe zur Stelle (19.). Ein erneuter Ballverlust im Spielaufbau der Bremerinnen brachte Lara Prasnikar in Schussposition, ihr Versuch aus der Distanz wurde jedoch erneut von der starken Bremer Schlussfrau abgewehrt (22.). In der 33. Spielminute war es wieder Prasnikar, die durch einen schönen Spielzug ihrer Mitspielerinnen in Szene gesetzt wurde, doch abermals war die herauseilende Borbe die Endstation dieses Angriffs. Und auch die letzte Szene der ersten Hälfte gehörte den Gästen aus Frankfurt, Verena Hanshaw lief auf links durch und bediente erst Prasnikar, die dann auf Laura Freigang weiterspielte. Die war jedoch so gut gedeckt, dass ihr nur der Versuch mit der Hacke übrig blieb, knapp einen Meter ging der Ball am Pfosten vorbei. Trotzdem eine schöne Aktion zum Ende der ersten 45 Minuten.
Während die erste Hälfte eindeutig an die Frankfurter Mannschaft ging, schien bei Bremen in der Halbzeitpause jemand einen Schalter umgelegt zu haben. Die grün-weißen kamen frisch und spielfreudig aus der Pause und legten bei der ersten Ecke in der 47. Minute gleich mal eine richtig gute Chance hin. Lina Hausicke kam frei zum Kopfball, traf jedoch nur Merle Frohms im Frankfurter Kasten. Bremen spielte nun gut mit, bekam immer wieder Möglichkeiten und spielte sich in den Strafraum der Gäste. So auch in der 66. Spielminute, aber diesmal fiel Rieke Dieckmann beim Durchwurschteln durch die Frankfurter Abwehr, die Schiedsrichterin entschied sofort auf Strafstoß. Michelle Ulbrich übernahm hierfür die Veranwortung und versenkte die Kugel trocken und abgezockt im linken unteren Eck (67.). Nichts zu halten für Merle Frohms. Frankfurt versuchte sich an einer passenden Antwort, doch die Bremerinnen machten ihre Sache gut, verteidigten die Führung mit viel Willen. Erst in der Nachspielzeit nochmal die Chance für die eingewechselte Shekiera Martinez, deren direkter Abschluss nach langem Ball aus den eigenen Reihen jedoch leicht abgefälscht am Tor vorbei ging.
Ein hart erkämpfter und dafür am Ende auch verdienter Sieg der Bremerinnen über eine Frankfurter Mannschaft, die hier mehr hätte mitnehmen können.