Linda Dallmann im Zweikampf mit Sandra Starke. © Svenja Hoppe
Der achte Spieltag wurde von Eintracht Frankfurt eröffnet, die zuhause Carl Zeiss Jena empfingen. Nach einigen Spielen gegen Topteams wie Bayern und Wolfsburg sollte nun gegen den vermeintlich leichteren Gegner aus Jena ein Achtungserfolg her.
Das stellten die Frankfurterinnen auch gleich zu Beginn klar, schon in der siebten Spielminute zog Barbara Dunst von der linken Seite mit einem kurzen Haken nach Innen und schloss mit einem wunderschönen Ball in den langen Winkel ab. Ein fulminanter Start! Nach einer guten Viertelstunde zeigte sich auch Jena gefährlich vor dem Tor, ein Freistoß brachte die Gelegenheit. Verena Volkmer trat an und verfehlte ihrerseits den kurzen Winkel aus halblinker Position nur knapp. Die Eintrachter Antwort folgte prompt: In der 19. Minute wurde Laura Freigang im Jenaer Sechzehner schön freigespielt, sodass sie nur noch Torfrau Laura Kiontke überwinden musste. Doch auch das stellte für die routinierte Torjägerin kein Problem dar.
Immer weiter ging es nur in eine Richtung. Eine Ecke von links in der 27. Minute landete unglücklich im Jenaer Tor, weil Denise Landmann den Ball auf der Linie nicht richtig klären konnte. Nur sechs Minuten später durfte die Eintracht wieder jubeln, weil Sophia Kleinherne auf dem rechten Flügel zu spät attackiert wurde und ungehindert auf den ersten Pfosten flanken konnte, wo Lara Prasnikar ebenfalls weitgehend ungehindert einschieben durfte (33.).Kurz vor der Pause dann nochmal eine gute Aktion von Freigang, die sich mit einem einfachen Doppelpass freispielen und auf Kiontke zulaufen konnte. In diesem Fall behielt jedoch die Torfrau das letzte Wort. Damit war die Partie zum Halbzeitpfiff eigentlich gelaufen.
Nach der Pause machten die Frankfurterinnen gleich da weiter, wo sie aufgehört hatten: Beim Offensiv-Fußball. Wenige Minuten nach Wiederanpfiff bereits ein weiterer Treffer, Barbara Dunst vollzog vor der Strafraumkante erst einen sehenswerten Hackentrick und schoss dann ein noch sehenswerteres Tor (49.). Wieder segelte die Kugel, wie schon bei ihrem ersten Treffer, in den rechten Winkel. Und einen hatten die Frankfurterinnen noch auf Lager. In der 52. Minute legte Prasnikar eine Flanke sauber in den Sechzehner, wo dann auch Shekiera Martinez noch treffen durfte.
Erst in der 80. Spielminute gab es dann wieder eine richtig gute Möglichkeit für Jena, ein Eckball von links wurde von Anna Weiß von außen ans Lattenkreuz geschossen. Merle Frohms hätte da wohl nicht mehr viel ausrichten können.
Dabei blieb es und das war auch absolut verdient so. Frankfurt hatte das Spiel klar dominiert und Jena schlichtweg keinerlei Raum für Gegenwehr gelassen.
Das absolute Topspiel dieses Spieltags stand am Samstag an, der Erste aus München empfing den Zweiten aus Wolfsburg. Für die Wölfinnen die Chance zum ersten Mal in dieser Saison an den Münchnerinnen vorbei zu ziehen und sich auf Platz eins zu schieben.
Dementsprechend intensiv entwickelte sich die Partie. Beide Teams spielten stark, es dauerte jedoch bis zur 33. Minute, bis mal ein Angriff richtig gefährlich wurde. Da ging es dann dafür umso schneller: Die Bayern fingen in der Rückwärtsbewegung einen Wolfsburger Pass ab und schalteten direkt um. Über Sarah Zadrazil und Klara Bühl auf die linke Seite hinaus und Richtung gegnerischer Sechzehner. Bühl überwand Kathrin Hendrich und schickte die Kugel in den Strafraum, wo Linda Dallmann angeflogen kam und den Ball haarscharf am linken Pfosten vorbeisetzte.
Die Bayern waren nun klar besser, ein Freistoß von der linken Seite brachte die nächste Möglichkeit. Den trat natürlich Lina Magull, ihre Hereingabe segelte Richtung Tor und rutschte über den Hinterkopf von Jovana Damnjanovic auf das untere Eck zu. Doch Almuth Schult tauchte blitzschnell ab und kratzte den mit einer Weltklasse Parade noch gerade um den Pfosten.
Mit 0:0 ging es in die Pause.
Direkt nach Wiederanpfiff trat Wolfsburg merklich mutiger und spielstärker auf, Tabea Waßmuth setzte sich auf rechts toll gegen Giulia Gwinn durch und schloss von der Strafraumgrenze einfach mal ab. Laura Benkarth war zwar rechtzeitig unten, konnte den Ball jedoch erst nicht festhalten, weshalb Turid Knaak noch die Chance zum Nachschuss bekam, den die Bayern-Keeperin dann aber sichern konnte (46.).
Erst in der 69. Minute dann wieder ein gefährlicher Angriff: Die Wölfinnen kommen mit einem Einwurf und einer Flanke von Svenja Huth vor den Kasten von Benkarth, wo Tabea Waßmuth erst an die Latte köpft, von wo der Ball jedoch direkt auf den Kopf von Kathrin Hendrich sprang, die in bester Stürmermanier einnickte. Ausgerechnet die ehemalige Bayern-Spielerin Hendrich traf hier mitten ins Bayern-Herz.
Die Bayern behielten weiter die Oberhand im Spiel, versuchten eine schnelle Antwort zu finden, doch ein Schuss von Linda Dallmann aus der zweiten Reihe wurde von Schult stark pariert (80.). Die letzte Chance zum so wichtigen Ausgleich für die Roten gab es dann in der Nachspielzeit, die Ecke von Magull faustete Schult weg, doch Gwinn erkämpfte sich die Kugel und hielt aus gut 25 Metern drauf. Und wieder war Almuth Schult mit einer erstklassigen Parade zur Stelle und hinderte die Kugel am Einschlag im unteren Eck. Definitiv die beste Wolfsburgerin in diesem Spitzenspiel.
Damit siegte Wolfsburg glücklich gegen eigentlich stärkere Bayern und zieht an diesen vorbei auf den ersten Tabellenrang.
Der Vierte gegen den Fünften, ein Duell auf Augenhöhe könnte man meinen.
Doch die TSG startete gleich mit einem Feuerwerk, ein Butterpass von Gia Corley, Jule Brand lief durch und an der herauseilenden Anna Klink vorbei zum 1:0 (6.). Bis zum nächsten Treffer ließ sich die TSG Zeit, legte sich den Gegner zurecht. In der 32. Minute war es dann Chantal Hagel, die Klink zum zweiten Mal überwand. Und dann in der letzten Minute vor der Pause noch eine Ecke für Hoffenheim, die segelte auf den ersten Pfosten wo die vergleichsweise kleine Gia Corley per Kopf auf 3:0 erhöhte. Bereits jetzt zeichnete sich ein klarer Sieg ab.
Nach der Pause wechselte Leverkusen gleich vier Mal und das machte sich bezahlt. Bei einem Leverkusener Angriff in der 53. Minute stand Milena Nikolic viel zu frei im Sechzehner und schloss aus der Drehung perfekt ab. Der Anschlusstreffer. Nur eine Minute später die Möglichkeit für Dora Zeller den Abstand weiter zu verringern, doch diesmal war Martina Tufekovic zur Stelle. Und bald ging es wieder in die andere Richtung, nur effektiver. Tinne De Caigny schickte Katharina Naschenweng auf die Reise und die schickte die Kugel unter Klink hindurch ins Tor (57.). In der 63. Minute folgte dann der Treffer der eingewechselten Nicole Billa, gute zehn Minuten später vollendete Chantal Hagel ihren Doppelpack mit einem schönen flachen Distanzschuss. Und auch Gia Corley durfte nochmal, ihr Schlenzer setzte in der 90. Minute dieser Galavorstellung die Krone auf.
Hoffenheim gewinnt verdient und überlegen gegen eigentlich gute Leverkusenerinnen.
Freiburg trat in diesem Duell mit dem klaren Ziel an, mit einem Sieg Werder in der Tabelle zu überholen. Und das merkte man von Beginn an.
Die Partie startete gleich mit einem richtigen Kracher: In der dritten Minute schoss Hasret Kayikci einen Freistoß aus gut 25 Metern Entfernung mit Wumms ans Lattenkreuz. Den Abpraller erwischte dann Kim Fellhauer, die den Ball mit dem Kopf ins Tor zu drücken versuchte. Eigentlich kein allzu undankbarer Ball für Anneke Borbe, doch sie ließ das Rund zur Freude des SC durch ihre Finger rutschen. Die frühe Führung für den Sportclub.
Nach gut 35 Minuten dann etwas Aufregung, Freiburg wollte gerne einen Elfer zugesprochen bekommen, doch nach Beratschlagung mit ihren Assistentinnen entschied Ines Appelmann, dass das Foul an Ereleta Memeti nicht strafstoßwürdig und außerhalb des Strafraums war. Kurz vor der Pause dann die doppelte Möglichkeit für Fellhauer auf 2:0 zu stellen, doch erst rettete die Keeperin und den zweiten Ball bekam sie dann nicht mehr richtig aufs Tor.
Bremen war zu ungefährlich, weshalb der Trainer zur Pause doppelt wechselte, doch erstmal änderte sich gar nichts. Nach langem Zuspiel brachte Kayikci den Ball in die Mitte vors Tor, doch Svenja Fölmli verpasste knapp (51.). Eine gute Viertelstunde vor Schluss dann jedoch eine unüberlegte Aktion von der Freiburger Spielführerin: Nach einem leichten Foul schubste sie ihre Gegenspielerin deutlich, weshalb der Unparteiischen keine andere Wahl blieb, als sie vorzeitig zum Duschen zu schicken (73.). Im Anschluss merkte man sofort, dass Bremen in Überzahl besser zurecht kam. In der 76. hatte Lina Hausicke eine gute Chance, ihr Ball ging jedoch knapp drüber. Drei weitere Minuten später ein ähnlicher Angriff, doch wieder kriegt Hausicke den Ball nicht aufs Tor. Die Werderanerinnen waren noch im Spiel, doch der Treffer wollte nicht fallen. Und das bis zum Schluss, Freiburg gewann am Ende mit ein bisschen Glück gegen Bremen.
Gemeinsam mit dem neuen Trainer Alexander Fischinger wollte der SC Sand bei der SGS Essen den Weg aus der Abstiegszone beginnen. Doch die SGS hatte natürlich was dagegen.
Schon in der vierten Minute kam Dörthe Hoppius bis zu Sophia Winkler durch, doch die machte ihre Sache gut und fing den Ball ab. Im Gegenzug war die SGS jedoch deutlich effektiver, ein Angriff in der 17. Minute lieferte die Führung. Maike Berentzen traf aus spitzem Winkel. Viel mehr war jedoch in der ersten Hälfte nicht los.
Dafür in der zweiten Hälfte umso mehr. Sand kam besser aus der Kabine, spielte richtig guten Fußball und bekam in der 70. Minute einen Elfmeter zugesprochen. Die Gelegenheit wollte sich Sand natürlich nicht entgehen lassen, Martina Georgieva am allerwenigsten. Sie trat an und traf sicher zum Ausgleich. Doch der Jubel hielt nicht lange, Essen kam zurück. In der 77. Minute hielt die achtzehnjährige Carlotta Wamser einfach mal drauf und ihr Aufsetzer überrascht Jasmin Pal, sodass der tatsächlich ins Tor ging. Nun war Essen wieder obenauf. Elisa Senß zeigte ein sehenswertes Solo durch die gegnerische Abwehr und krönte es mit einem tollen Abschluss und dem 3:1 (86.). Und zwei Minuten später dann eine Co-Produktin von Wamser und Senß, an deren Ende letztere die Kugel im Sander Tor versenkt. Klasse Treffer und Doppelpack für Elisa Senß! Eine bittere Niederlage für den SC Sand und Neu-Trainer Fischinger.
Köln lief zu dieser Jahreszeit natürlich in bunten Karnevalstrikots auf, die sollten hoffentlich etwas Spielglück bringen.
Und erstmal sah auch alles danach aus, die erste Ecke in der 22. Spielminute brachte Myrthe Moorrees in die Position zum Kopfball und den versenkte sie gleich mal im Potsdamer Kasten. Ein glücklicher Start für Köln, das zu Beginn eigentlich die schwächere Mannschaft war. Potsdam fand in der 33. Minute die Antwort, auch hier lieferte sie eine Ecke. Der Kopfballtreffer von Selina Cerci wurde jedoch zurückgenommen, Cerci hatte mit dem linken Bein im Abseits gestanden. Doch Potsdam hatte immer wieder gute Chancen, fünf Minuten vor der Pause legte Nina Ehegötz nochmal quer, doch Gina Chmieslinski scheiterte an Manon Klett. Mit Rückstand für Potsdam ging es in die Pause.
In der zweiten Hälfte war die Turbine nun endgültig am Drücker, und natürlich war es die überragende Cerci die den Bann brach. Ein kurzer Haken im Sechzehner und ein Abschluss ins kurze Eck, der unglücklich unter Klett hindurchrutschte, schon stand es 1:1 (60.). Nun ging es richtig los für die Turbine, Melissa Kössler wurde auf rechts geschickt und lief alleine durch, bis sie die Kugel im langen Eck versenkte (73.). Spiel gedreht. Doch Potsdam hatte noch nicht genug, genauso wenig wie Melissa Kössler. Die zog ein paar Minuten später einfach Mal aus der zweiten Reihe ab und der Ball schlug schon wieder ein (88.). Ein ebenso guter und platzierter Treffer.
So ging Köln trotz glückbringender Sondertrikots leer aus, während Potsdam einen späten Sieg feiern durfte.