Müller, bist du's? - FC Bayerns Sarah Zadrazil in Aktion. Fotografin: Svenja Hoppe
Endlich! Das Warten auf das erste Heim-Pflichtspiel des Jahres für die Eintracht hatte an diesem Wochenende ein Ende! Und dann startete Frankfurt gleich in eine englische Woche - die Nachholspiele in der Bundesliga stehen unter Woche an. Doch zuerst erwarteten die Adlerträgerinnen den SV Meppen daheim. Ziel war ein Sieg. Zu Beginn lief alles nach Plan, die SGE hatte das Spiel in der Hand, dennoch gab es Offensivaktionen von beiden Teams. Vor allem Laura Freigang war einige Male am Führungstreffer für die Eintracht dran, dennoch ohne Glück im Abschluss. Trotz guter Spielzüge und der Überlegenheit des Favoriten Eintracht war es der Aufsteiger Meppen, der in der ersten Hälfte überraschte und für das Tor sorgte: Ecke für die Gäste, dann eine Kopfball-Verlängerung auf Vivien Endemann, die gekonnt an Nationaltorhüterin Merle Frohms im Frankfurter Tor vorbei einschiebt (35.') . Mit dem 1:0 für den Underdog ging es in die Kabine.
Nach Wiederanpfiff wollte die SGE stark zurückkommen, das Wetter spielte jedoch nicht ganz mit. Der Rasen war völlig durchnässt und immer schwieriger zu bespielen. Der SV Meppen wurde im Laufe der zweiten Halbzeit immer mehr in die eigene Hälfte gedrängt, dennoch kam es nur selten zu guten und gefährlichen Torabschlüssen der SGE. Die Eintracht brauchte und wollte zumindest den Ausgleich, die Zeit wurde aber knapp. In der 82. Spielminute wurde es dann nochmal spannend. Stürmerin Lara Prašnikar schirmt den Ball im Strafraum gekonnt ab und schiebt im Fallen zum 1:1 Ausgleich und Endstand ein. Zum Schluss wäre mehr drin gewesen für Eintracht Frankfurt, dennoch ist es ein verdienter Punkt für den SV Meppen. Frankfurts Trainer Niko Arnautis war "vom Ergebnis enttäuscht".
Unter der Woche hatten die Wölfinnen noch den Einzug ins Viertelfinale der Champions League klar gemacht, nun kam die nächste Aufgabe in Form des Tabellen-Fünften aus Leverkusen nach Wolfsburg. Das Team von Cheftrainer Stephan Lerch zeigte sich von Beginn an spielfreudig, bereits in der 7. Spielminute näherte sich Zsanett Jakabfi dem ersten Treffer an, der Ball ging jedoch knapp einen Meter über das Tor von Bayer-Keeperin Anna Wellmann. Auch Svenja Huth fand gut ins Spiel, kurze Zeit später fand auch sie den Abschluss, geriet dabei jedoch zu stark in Rücklage. In der 20. Minute fiel dann doch das erste Tor: Fridolina Rolfö setzte auf der linken Seite Alexandra Popp in Szene, die in den Rückraum zur aufgerückten Kathrin Hendrich zurücklegte. Ein platzierter flacher Ball ins Eck besorgte die Führung. Das Team aus Leverkusen versuchte auch weiterhin kompakt zu stehen und setzte auf schnelles Umschaltspiel. In der 40. Minute gelang dann Leverkusens Dora Zeller ein guter Abschluss, der aus einer unglücklichen Aktion der Wolfsburger Abwehr resultierte, ein weiteres Tor fiel jedoch vor dem Halbzeitpfiff nicht mehr.
Zu Beginn der zweiten Hälfte war es wieder Jakabfi, die den Sturm auf das Leverkusener Tor mit einem gefährlichen Abschluss einläutete. Doch weder Rebecka Blomqvist (51.) noch Rolfö oder Ewa Pajor, die in der 73. Spielminute gleich zweimal Leverkusens Lilla Turanyi anschoss, brachten die sichere 2:0 Führung. Endlich, sechzehn Minuten vor Schluss, legte Pajor dann das erlösende 2:0 auf, Rolfö musste nur noch einschieben. Leverkusen hatte in der zweiten Halbzeit immer weniger Offensivaktionen, hielt sich jedoch bis zum Schlusspfiff wacker und war immer wieder nah am Anschlusstreffer, besonders wenn die Wölfinnen sie einluden.
VfL-Trainer Lerch nach dem Spiel über die Leistung seiner Mannschaft: "Wir haben [...] zum fünften Mal in Folge zu null gespielt. In der ersten Hälfte hatten wir zu viele einfache Fehlpässe in der Spieleröffnung. In der zweiten Hälfte haben wir es dann insgesamt besser gemachte, [...] waren zwingender."
Am kommenden Samstag warten dann die Bremerinnen im DFB-Pokal Viertelfinale.
Der Tabellen-Neunte aus Bremen empfing am 15. Spieltag die TSG aus Hoffenheim. Nach einem Sieg gegen Frankfurt am vergangenen Spieltag wollte die Mannschaft aus Hoffenheim nun den dritten Tabellenplatz festigen und begann dementsprechend dominant. Bereits nach einer Viertelstunde scheiterte Nicole Billa nur an Lena Pauels im Werderaner Tor. Es folgten einige gefährliche Eckbälle in Richtung des Bremer Tors, doch Präzision und Glück im Abschluss fehlten. In der 24. Minute war es dann ein Eigentor durch Lina Hausicke das die Gäste verdient in Führung brachte. Nur fünf Minuten später legte die TSG mit einer konsequent genutzten Ecke nach: Luana Bühler platzierte Billas Hereingabe per Kopf im Bremer Tor. Hoffenheim blieb zwar weiter hungrig, unterband alle Bremer Offensiv-Bemühungen, konnte jedoch bis zur Pause auch keinen finalen Schlussstrich unter die Partie ziehen.
In der zweiten Hälfte wurde das Spiel dann zerfahrener, die Bremerinnen setzten etwas mehr offensive Akzente, konnten jedoch nicht gefährlich abschließen. Gleichzeitig wurde das Hoffenheimer-Spiel ungeduldiger, spielerische Höhepunkte gab es kaum noch. Das Spiel aus der Hand gab die TSG jedoch bis zum Schluss nicht mehr, und so besiegelte sie den elften Saisonsieg.
Bremen muss als nächstes unter der Woche zum Nachholspiel gegen den SC Freiburg antreten, die TSG hat die nächste Aufgabe kommenden Freitag im DFB-Pokal Viertelfinale gegen den FC Bayern München zu bewältigen.
Die Bayern kommen aus dem Jubeln nicht mehr raus und Lea Schüller, die kommt aus dem Toreschießen nicht mehr raus. Der FC Bayern steckt mitten in den englischen Wochen, am vergangenen Mittwoch holte das Team von Trainer Jens Scheuer einen 3:0 Heimsieg in der Champions League und löste somit das Ticket für das Viertelfinale der Königsklasse. Man könnte meinen, dass sie müde werden die Bayern nach so vielen Siegen und Toren. Doch dem ist nicht so. Bereits in der elften Spielminute gingen die Münchnerinnen durch Kapitänin Lina Magull in Führung. Wie schon in der Champions League traf sie zum 1:0 per Elfmeter. Und es sollte eines der Torfestivals werden, die wir in letzter Zeit kennen von den Bayern, denn bereits fünf Minuten später war es Lea Schüller, die auf 2:0 erhöhte. Nach einem tollen Pass von Linda Dallmann stand Schüller alleine vor der Essener Keeperin, blieb cool und traf gegen ihren Ex-Verein.
Nach der Pause waren es weiterhin die Bayern, die spielbestimmend waren und schönen Fußball zeigten. Wegen gutem Gegenpressing der Bayern gelang es den Essenerinnen kaum vor das Tor der Münchnerinnen zu kommen. Nach gut einer Stunde kamen Sydney Lohmann und Viviane Asseyi ins Spiel, Lohmann musste jedoch nach fünf Minuten wieder verletzungsbedingt ausgewechselt werden, hoffentlich nichts schlimmes. Ein Schock für die Bayern, die aber pflichtgemäß das Spiel zu Ende bringen wollten. In der 74. Minute war es dann erneut die starke Schüller, die für Aufregung und Tore sorgte. Sie traf an diesem Spieltag doppelt und sichert somit weitere Punkte und Selbstvertrauen vor der Pokal-Partie gegen die TSG aus Hoffenheim am kommenden Freitag.
Raus aus der Quarantäne und rein in die Spielaction. Nach coronabedingter Pause ging es für den MSV Duisburg endlich wieder auf den Rasen, das erste Pflichtspiel des Jahres stand an. Anfangs war die Partie träge, beide Mannschaften wollten nicht zu viel riskieren. Erst in der 20. Minute gab es Action. Mia Büchele brachte den SC Freiburg nach toller Drehung und starkem Zweikampf per Kullertor glücklich in Führung. Und dann erneute Aufregung im Strafraum der Duisburgerinnen. Elfmeter für Freiburg, Vojtekoá, die schon gegen die Bayern vom Punkt aus getroffen hatte, trat an. MSV-Keeperin Meike Kämper parierte jedoch überragend und konnte sogar den Nachschuss abwehren.
Nach der Pause wurde das Spiel etwas intensiver, die Freiburgerinnen wollten nun erhöhen und konnten mehr Druck ausüben. Nach einem schönen Spielzug erhielt Cora Zicai in der 67. Minute dann die Chance zum 0:2 - und diese nutze sie. Erst ließ sie ihre Gegenspielerin gekonnt aussteigen und schlenzte den Ball anschließend sehenswert ins Tor der Duisburgerinnen. Für die 16-Jährige ist es das erste Tor in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga.
Doch Duisburg kam nochmal zurück. In der Nachspielzeit erzielte Hannah Wilkinson nach einem gut herausgespielten Konter das 1:2, leider kam der Anschlusstreffer zu spät.
Die Torreichste Partie an diesem Spieltag fand in Potsdam statt, dort war der SC Sand zu Gast. Potsdam startete stark, hatte jedoch gegen defensiv schwächelnde Sandnerinnen auch kaum Probleme in der Offensive. Bereits in der achten Minute setzte sich Nina Ehegötz auf der rechten Seite durch und bediente im Zentrum Selina Cerci, die den Ball viel zu leicht im Tor von Jasmin Pal unterbrachte. Die Elf von Tainerin Nora Häuptle zeigte sich zunächst jedoch recht unbeeinrduckt, suchte die Offensive und antwortete in der 17. Spielminute mit dem Ausgleich durch Noemi Gentile. Doch auch Potsdam fand die schnelle Antwort, Nina Ehegötz fasste sich ein Herz und zimmerte die Kugel aus 18 Metern direkt in den Winkel. Nichts zu machen für Pal. Und auch Cerci bekam von den Sandnerinnen eine zweite Chance, sie traf aus kurzer Distanz zum 3:1 Halbzeit-Stand.
Zur zweiten Hälfte mit mehr Offensiv-Power auf dem Platz wollte der SC Sand sich noch nicht geschlagen geben, und tatsächlich sah es kurzzeitig richtig gut aus für das Team von Nora Häuptle, denn Merle Barth konnte in der 51. Minute einen Eckbal von Emily Evels nur ins eigene Tor abwehren. Kurz waren die Potsdamerinnen verunsichert, doch Sand wusste sich diesen Vorteil nicht ausreichend zu Nutze zu machen. So besorgten ein verwandelter Elfmeter in der 79. und Dina Orschmanns Hartnäckigkeit nach mehreren Klärungsversuchen in der 83. Minute den 5:2 Endstand, der im Verhältnis zum kämpferischen Auftritt des SC Sand vielleicht etwas hoch ausfiel.