Das ist alles nur geklaut...

Jonathan Krech • 14. Oktober 2021

Die 5 größten Unterschiede zwischen Männer- und Frauenfußball

Hoffenheims Fabienne Dongus im Champions League Spiel gegen HB Køge.                                                                                                          © Michael Memmler


Wie in dem bekannten Lied von „Die Prinzen“ würde wohl manch eingefleischter Fußballfan reagieren, wenn man ihn auf den Frauenfußball anspricht. Das sei ja alles nur eine kleine, nachgemachte Version des „echten“ Fußballs, in der die Frauen dann auch mal ran dürfen. Aber wirklich „echter Fußball“ sei ja nur der von Männern gespielte.

Da stellt sich doch die Frage, was denn eigentlich die größten Unterschiede zwischen Männer- und Frauenfußball sind?

1. Aktive Spielerinnen

Klar das fällt schon bei einem Blick in die Vereine auf: Es gibt einfach deutlich weniger Mädels und Frauen, die Fußball spielen, als Jungs und Männer. Doch grade in den letzten Jahren hat sich in der Hinsicht sehr viel getan. Immer mehr Vereine bilden Mädchen- und Frauenteams, die großen Bundesliga-Vereine stellen allmählich auch alle eine Frauenmannshaft auf und versuchen, in dem Bereich genauso erfolgreich zu sein, wie bei den Herren. Und das ist ja auch ganz logisch, schließlich träumen nicht nur fußballbegeisterte Jungs davon, irgendwann Profi zu werden.

2. Professionalisierung

Da sind wir dann schon bei einer etwas schwierigeren Frage: Wie ist denn „Profi“ zu definieren? Ist man erst Profi, wenn man mit dem Fußball seinen Lebensunterhalt verdienen kann? Wenn wir danach gehen sind selbst in der FLYERALARM Frauenbundesliga viele Spielerinnen keine Profis, denn sie müssen neben dem Fußball noch arbeiten. Das wäre bei den Männern natürlich undenkbar! Gleich viel verdienen Männer und Frauen ja sowieso nicht…

3. Gehälter

Dass Männer und Frauen im Allgemeinen für die gleiche Arbeit nicht gleich viel Geld bekommen ist weithin bekannt. Da verwundert es nicht, dass der Fußball da keine Ausnahme ist. Hier ist der Unterschied sogar besonders groß, denn den meisten Profi-Spielerinnen reicht ihr Gehalt nicht einmal zum Leben. Die Männer müssen sich da keine Gedanken machen, bis in die dritte Liga hinunter können die meisten Spieler von ihrem Jahres-Salär sehr gut leben. Und die Topverdiener beim großen FC Bayern verdienen ja sogar zwischen 15 und 20 Millionen pro Jahr! Da ist es nicht nur gesellschaftlich noch ein weiter Weg bis zur Gleichberechtigung.

4. Tore

Wo die Frauen allerdings vor den Kollegen liegen, und zwar deutlich, das ist die Torquote. Im Schnitt fallen bei Spielen der Frauen deutlich mehr Tore als bei den Männern. Zu erklären ist das sicherlich mit den größeren Leistungsunterschieden innerhalb der Liga. Auch die Tatsache, dass der Frauenfußball trotz mehrerer Spielunterbrechungen deutlich mehr Netto-Spielzeit zustande bringt als der Männerfußball, spielt hier sicherlich eine Rolle.

5. Zuschauerzahlen

Ja, auch hier haben die Männer noch die Nase vorn. Nicht nur sind die Spielstätten der Frauen meist deutlich kleiner, auch das Interesse der Fans ist geringer. Allerdings ist auch hier ein starker Aufwärtstrend zu beobachten, nicht zuletzt dank der steigenden medialen Aufmerksamkeit. Und so sind Stadien wie das des FC Bayern Campus zu Topspielen oder der Champions League inzwischen doch gut gefüllt.


Der echte Fan will eben einfach ehrlichen und echten Fußball sehen – egal wer da auf dem Platz steht.

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