Nicole Woldmann im Zweikampf mit Kölns Rachel Rinast © Hannes Seifert / FC Carl Zeiss Jena
Den sechsten Spieltag dieser Saison eröffneten Bremen und Essen unter Mondschein am Freitagabend. Bremen startete nicht gerade toll in diese Saison, klarer Favorit waren an diesem Abend also die Spielerinnen der SGS. Ihnen gehörte auch die Anfangsphase, bereits in der dritten Spielminute trafen die Gäste den Pfosten. Doch auch Bremen prüfte die gegnerische Torhüterin, jedoch lag das Übergewicht ganz klar auf Seiten der Essenerinnen.
Nach der Pause ist der Spielverlauf ein ähnlicher wie auch schon in den ersten 45 Minuten. Beide Teams kommen gefährlich vors Tor des Gegners, jedoch ist die Chancenverwertung bei beiden wirklich mager. Doch torlos bleibt dieses Spiel nicht. Die Bremerin Lina Hausicke erzielt in der 70. Minute ein Kopfballtor nach toller Flankenvorlage. 1:0 für den Underdog in einem sehr durchwachsenen Spiel. Bis zum Schlusspfiff kommt Essen noch zwei Mal gefährlich vors Tor. Die Hereingabe ist jedes Mal ein Träumchen, der Wille ist da doch die Präzision fehlt schlichtweg im Abschluss. Und so bleibt es beim 1:0 und dem ersten Saisonsieg für die Bremerinnen.
Der SC Freiburg erwischte zuhause gegen Leverkusen den besseren Start, bereits nach einer halben Minute hatte Ereleta Memeti das 1:0 auf dem Fuß. Nachdem sie sich einen Ball in die Spitze stark erlaufen hatte verfehlte sie den Kasten nur knapp. Und der SC spielte stark weiter, ein guter Ball auf Svenja Fölmli und ein noch besserer Abschluss scheiterten aber an Bayer-Keeperin Anna Klink (12.).
Auf der Gegenseite hat Bayer dann in der 33. Spielminute mehr Erfolg. Ein tiefer Ball in den Strafraum, ein Chipp von der Grundlinie und Keeperin Lena Nuding ist zwar noch dran, legte die Kugel jedoch damit genau auf den Kopf von Melissa Friedrich, der dann irgendwie im Freiburger Tor landet. Mehr Glück als Verstand, aber zählt!
So ging es in die Pause.
In Durchgang zwei legte Freiburg wieder gut los, ein Distanzschuss von Janina Minge klatschte geräuschvoll an die Querlatte, Klink wäre aber da gewesen. Nur fünf Minuten später schickte Memeti Fölmli auf die Reise, doch wieder hielt Klink ihren Kasten sauber. Das grenzte schon an Chancenwucher! Nochmal ein paar Minuten später versuchte es wieder Minge aus dem Rückraum, doch auch diesmal blieb Klink Siegerin in diesem Duell.
Freiburg spielte gut mit, hatte einige Chancen, die aber nicht zwingend genug waren. Leverkusen verlegte sich hingegen aufs Kontern und fuhr damit sehr gut, als in der 83. Minute Verena Wieder stark an Lisa Karl vorbeiging und alleine auf Nuding zulief. Den Abschluss versenkte sie kühl und ohne Nuding eine Chance zu lassen in den Maschen.
Freiburg warf nun nochmal alles nach vorne und erzwang so zumindest den Anschlusstreffer. Samantha Steuerwald setzte sich im Strafraum durch und legte quer vors Tor, wo es dann ein Leverkusener Fuß war, der die Kugel versenkte.
Leverkusen nutzte seine Chancen schlicht besser und gewann somit verdient gegen starke, aber im Abschluss zu schwache Freiburgerinnen.
Eines der beiden Topspiele an diesem Spieltag startete am Samstagmittag in Sinsheim, die beiden Champions-League-Teilnehmer Hoffenheim und Wolfsburg wollten auch in der Liga ein Ausrufezeichen setzen und in Sachen Bayern-Verfolgung einen wichtigen Schritt gehen. Für beide also eine anstrengende aber vor allem eine wichtige Woche. Die Anfangsphase gehört den Hoffenheimerinnen. Naschenweng setzt sich bärenstark im Strafraum der Wolfsburgerinnen durch und „vernascht“ gleich mal zwei Gegnerinnen und bringt den Ball zentral vors Tor. Hier wartet niemand anderes als Nicole Billa, die einfach das macht, was sie eh am besten kann: Tore schießen. Nach zwölf Minuten heißt es 1:0 für die TSG. Von den Gästen aus Wolfsburg ist in der ersten Hälfte rein gar nichts zu sehen, bisher sind es die Fehlpässe, die genannt werden müssen, weil es die Wolfsburgerinnen der TSG schon arg einfach machten.
Nach dem Seitenwechsel zeigte sich der VfL deutlich entschlossener und ehrgeiziger und das spiegelt sich gleich von Beginn an auch auf dem Platz wider. Nicht einmal zwei Minuten sind gespielt und schon die erste Riesenchance für die Wolfsburgerinnen, doch die Querlatte und Torhüterin Tufeković, die hier wirklich sehenswert pariert, haben etwas gegen den Ausgleich. In der 53. Minute ist es dann soweit. Der VfL kombiniert sich durch den Strafraum des Gegners, die Flanke kommt von rechts genau auf den Kopf von Jill Roord und die trifft entschlossen zum 1:1. Jetzt ist alles wieder offen. Und Hoffenheim? Die mussten erstmal zurückfinden in diese so strak begonnene Partie. Bisher taten sie sich schwer, die Wolfsburgerinnen unter Druck zu setzten doch kurz vor Schluss gab es eine strittige Szene im Strafraum des VfL, Hoffenheim wollte den Strafstoß, bekam ihn aber nicht. Die stattdessen gegebene Ecke kam jedoch gut und zwar so gut, dass Lena Oberdorf sie gleich selbst verwandelte und somit den Siegestreffer für die gegnerische Mannschaft aus Hoffenheim per Eigentor erzielte (82.). Am Ende ein gutes Spiel, noch ist alles offen im Kampf um die Meisterschaft. Hier sieht es für die Wolfsburgerinnen und Hoffenheimerinnen derzeit nicht allzu rosig aus: Vor ihnen liegen noch die Bayern, Leverkusen und die Eintracht. Das kann spannend werden ...
Potsdam erwischte gegen bislang sieglose Sanderinnen einen tollen Start. Nach zwei Siegen wollte man nun den dritten eintüten und begann auch dementsprechend. Eine tolle Vorarbeit von Nina Ehegötz bediente Sophie Weidauer am langen Pfosten, der Winkel war jedoch etwas spitz, sodass die Kugel über den Kasten zischte.
Potsdam spielte einfachen, direkten Fußball und gelangte so zu Chancen. Weidauer steckte gut für Klara Melissa Kössler durch in den Strafraum, die Jasmin Pal keine Chance zur Abwehr ließ und das 0:1 erzielte (34.). Doch auch Sand zeigte Direktpassspiel und verschaffte Molli Plasmann so eine gute Möglichkeit. Ihr Abschluss war jedoch zu schwach, um Anna Welmann im Tor der Turbine wirklich gefährlich zu werden.
Kurz nach Wiederanpfiff folgte ein weiterer guter Potsdamer Angriff. Selina Cerci legte stark auf Weidauer quer, die jedoch das leere Tor verfehlte und knapp links vorbeischoss. So blieb es beim 0:1 und Sand im Spiel. Jasmin Pal wollte es dann nach einer Ecke schnell machen und den Ball ins Spiel bringen, rannte dabei jedoch Merle Barth über den Haufen und sah für diese unnötige Aktion Gelb. Den daraus resultierenden Elfmeter von Cerci hielt Pal jedoch mit einer überragenden Parade.
Potsdam drückte weiter auf die Entscheidung, hatte jedoch kein Glück beim Abschluss. Die eingewechselte Marie Höbinger traf in der 60. Minute nur die Querlatte und auch den Nachschuss wehrte Pal ab. Ebenso eine Möglichkeit von Cerci, die in der 85. Spielminute alleine vor Pal stand, jedoch an der bockstarken Keeperin scheiterte. Ein letzter Freistoß in der Nachspielzeit brachte dann fast noch den Sander Ausgleich durch die eingewechselte Patricia George, deren Ball jedoch auch die Querlatte hielt.
Und damit war der Zug auch abgefahren, Sand bleibt sieglos während Potsdam glücklich den dritten Sieg einfährt.
Ein unspektakulärer Beginn im Spitzenspiel zwischen Bayern München und Eintracht Frankfurt, Bayern kam gefühlt jedoch mit etwas mehr Rückenwind ins Spiel und verbuchte so auch die erste richtig gute Chance für sich. Sarah Zadrazil mit einem langen Ball in die Spitze fand Viviane Asseyi, die aus der Drehung stark abschloss, jedoch an einer mindestens genauso starken Parade von Merle Frohms scheiterte.
In der 40. Minute dann die nächste Möglichkeit: Lineth Beerensteyn setzte sich im Sechzehner stark durch, ihren Abschluss hielt Frohms aus spitzem Winkel jedoch. Dann durften Lina Magull und Giulia Gwinn zwar nachschießen, es standen aber zu viele Frankfurter Beine im weg. 0:0 zur Pause.
Im zweiten Durchgang wurde das Spiel ausgeglichener. Frankfurt kam in der 67. Minute zu einer vielversprechenden Ecke. Der erste Abwehrversuch der Bayern landete jedoch unglücklich bei Shekira Martinez, die dann ganz abgezockt ihr drittes Saisontor erzielte. Das war mal eine Überraschung!
Erst in der 80. Minute fand Bayern die passende Antwort, die eingewechselte Klara Bühl setzte sich auf rechts gut durch und ihre Hereingabe rutschte durch bis zur ebenfalls eingewechselten Maxi Rall am zweiten Pfosten, die dann leichtes Spiel hatte und einfach einschob.
Drei Minuten später flankt dann Lea Schüller nach schnellem Ballgewinn wieder auf den zweiten Pfosten, wo natürlich Maxi Rall steht und die Kugel unter die Querlatte jagt. So einfacher und so schöner Fußball. Ralls fünfter Saisontreffer und bereits ihr zweiter Doppelpack!
Aber die Eintracht kam nochmal, mit Lara Prasnikar, deren Hereingabe Laura Benkarth nur nach vorne abwehren konnte, anstatt den Ball zu fangen. Damit hatte Laura Freigang vor ihr leichtes Spiel und drückte den Ball über die Linie. Ausgleich!
Jetzt machte es Frankfurt nochmal richtig spannend, die 90. Minute lief bereits, da brachte Barbara Dunst noch eine letzte Flanke in den Strafraum, wo Sjoeke Nüsken goldrichtig stand und per Kopf ins lange Eck verlängerte. Was ein Wahnsinnsspiel! Erste Hälfte torlos, in der zweiten dafür so ein Spektakel.
Frankfurt gewinnt knapp aber hart erkämpft gegen den Tabellenführer.
Aufsteiger gegen Aufsteiger hieß es am sechsten Spieltag der FLYERALARM Frauenbundesliga. Die erste Hälfte gehört Köln, von Beginn an setzen sie die Gegnerinnen unter Druck und wollen zeigen, was sie draufhaben. Jena tut sich schwer, gerade bei wichtigen Situationen in der Abwehr sind sie oft zu ungenau und schludrig, sodass ihnen eine Ecke zum Verhängnis wird und die Kölner in der 21. Spielminute in Form von Peggy Kuznik zuschlagen. Nach der Pause wollte Jena stark zurückkommen, doch früh wird entschieden, wie diese Partie ausgehen wird. In der 48. Spielminute trifft Mandy Islacker nach Foulspiel an Donhauser per Elfmeter zum 2:0 für die Kölnerinnen. Der Rest des Spiels gehört weiterhin den Gastgeberinnen, oft stehen sie vorm Tor des Gegners, doch entweder ist der Abschluss zu ungenau oder das Aluminium hat etwas gegen ein weiteres Tor der Kölnerinnen. Und so bleibt es beim verdienten 2:0 im Duell der beiden Newcomers in der Bundesliga.