Sand kämpfte stark gegen überlegene Frankfurterinnen. © Michael Memmler
Zum Rückrundenauftakt am Freitagabend empfing der 1. FC Köln die SGS Essen, für die es darum ging mit einem Sieg den Anschluss an Freiburg und Köln nicht zu verlieren.
Doch Köln kam besser in die Partie, ein Ballgewinn nach Essener Einwurf führte auf direktem Weg in Richtung Sophia Winkler, Mandy Islacker steckte gut durch für Sharon Beck und die Deutsch-Israelin schloß perfekt ins lange Eck ab – die frühe Führung für Köln (2.). Essen schien kurz geschockt, versuchte ins Spiel zu finden, doch Köln machte gleich weiter. Mit Peggy Kuznik, die einen hervorragenden Ball auf Manjou Wilde schlug und so das Spiel öffnete. Wilde bediente dann mit einem Zuckerpass die einlaufende Islacker, doch das war ihr scheinbar zu einfach, ihr Ball ging drüber. Das hätte in der 18. Minute schon das 2:0 sein müssen. Die erste gute Chance für Essen bescherte Pauline Nelles, die ein starkes Spiel machte, indem sie beim Herauseilen Vivien Endemann abräumte und so einen Elfmeter verursachte. Den setzte Beke Sterner dann unerwartet knapp am linken Pfosten vorbei und verpasste so den Anschlusstreffer zwölf Minuten vor der Pause. Direkt im Anschluss kam dann wieder Köln, Essen bekam den Ball nicht weg und Laura Donhauser setzte sich nicht nur gegen die Abwehr sondern auch gegen Winkler durch – die 2:0 Führung schon vor der Halbzeit (34.). Essen wollte nun endlich aufholen, machte definitiv kein schlechtes Spiel und Köln lud sie ein, in Form von Nelles, die einen zurückgespielten Ball im Fünfmeterraum an Elisa Senß vorbeilegen wollte, die Essenerin dabei jedoch anschoss und fast den Anschlusstreffer verursachte. Eine Knappe Kiste in der 36. Spielminute. So ging es mit der Kölner Führung in die Pause.
Die Partei blieb weiter knapp, auch weil Essen besser aus der Kabine kam. Fünf Minuten nach Wiederanpfiff kamen sie über rechts, mit Maike Berentzen, die bediente Endemann direkt vor Nelles, doch die Kölner Schlussfrau machte sich ganz groß und hielt mit einem tollen Reflex die Null fest. In der 56. Minute ging es wieder über rechts, wo Sterner ein gutes Spiel zeigte und in der Mitte Fee Kockmann bediente. Ihre Ablage für Endemann konnte die Stürmerin jedoch nicht verwerten, weil Nelles wieder zur Stelle war. Erst in der 77. Spielminute wurde es dann wieder richtig gefährlich für Nelles, die eingewechselte Antonia Baaß flankte von rechts in den Strafraum. Doch ihre Flanke mutierte auf halbem Weg zum Torschuss, denn vom langen Pfosten sprang der Ball unhaltbar für Nelles ins Kölner Tor und ließ Essen jubeln. Die Kölner Antwort folgte nur eine Minute später, ein klasse Konter über Weronika Zawistowska und Eunice Beckmann scheiterte jedoch am rutschigen Untergrund, die Angreiferin mit der Nummer 11 rutschte beim Zuspiel weg und brachte den Ball nur ohne Druck aufs Tor.
Trotz aller Bemühungen seitens der Essenerinnen das Ergebnis hier nochmal entscheidend zu beeinflussen blieb es dabei, Köln schlug Essen verdient mit 2:1.
Zum Start in die Rückrunde kurz vor der Winterpause empfing Freiburg die TSg Hoffenheim im Dreisam-Stadion. Gleichzeitig verabschiedete man auch Rebecca Knaak, die im Januar zum FC Rosengard wechselt.
Direkt zu Beginn zeigte sich Hoffenheim gewillt, seine Favoritenrolle einzunehmen und bestimmte vom Punkt weg das Spielgeschehen. In der neunten Spielminute lief Sarai Linder über rechts ein und legte den Ball gut in den Strafraum, wo jedoch anstatt Nicole Billa Greta Stegemann an den Ball kam und mit ihrem Klärungsversuch ins eigene Tor traf. Die leicht glückliche frühe Führung für die Gäste. Doch in der Folge verdiente sich Hoffenheim diese Führung, spielte gut nach vorne und sorgte immer wieder für Gefahr im Freiburger Sechzehner. So auch in der 22. Minute, als sich die Szene zum 0:1 beinahe wiederholte: Linder legte von rechts quer, Stegemann hielt den Fuß dazwischen und Rafaela Borggräfe verhinderte gerade noch ein erneutes Eigentor. Und dann zeigte auch Freiburg mal schönen Offensivfußball, nach einem tollen Pass in die Tiefe lief Lisa Karl plötzlich frei auf Martina Tufekovic zu, traf mit ihrem Abschluss jedoch nur den Pfosten. Beinahe der Ausgleich in der letzten Minute vor der Pause.
So ging es auch in der zweiten Hälfte weiter, Hoffenheim dominierte, unterbrochen von feinen Nadelstichen der Freiburgerinnen. Eine Ecke in der 66. Minute brachte dann die nächste Großchance: Die gerade eingewechselte Tine De Caigny traf nach 60 Sekunden auf dem Platz per Kopf! Jule Brand, die immer wieder Akzente nach vorne setzte, und Nici Billa brachten dann nur drei Minuten später in Coproduktion beinahe den dritten Treffer des Tages, der Abschluss per Hacke von Billa war dann aber doch eine Spur zu lässig. So blieb es vorerst beim 0:2 und Freiburg durfte weiter hoffen und weiter kämpfen. Zuerst jedoch eine weitere Hoffenheimer Chance, nach einer abgewehrten Ecke kam Michaela Specht aus dem Rückraum an en Ball und zimmerte ihn an die Latte. Das wäre ein Traumtor geworden (81.)! Nur drei Minuten vor Schluss dann endlich die erlösende Chance für Freiburg: Tufekovic eilte heraus und stieß unsanft mit Lisa Karl zusammen. Die Schiedsrichterin entschied zu Recht auf Elfmeter, den dann Rebecca Knaak in ihrem letzten Spiel für den SC ganz sicher und mit viel Wumms verwandelte (90.). Bei Freiburg war nun die Hoffnung geweckt, wie am letzten Spieltag in letzter Minute noch den Ausgleich zu erzielen. Doch im Gegenteil: Es war Hoffenheim, allen voran Gia Corley, die nochmal kamen. Nach einem langen Ball in die Spitze kam Corley nicht aus dem Abseits und krönte eine hervorragende Gesamtleistung nach ihrer Einwechslung mit dem Treffer zum 1:3 in der zweiten Minute der Nachspielzeit.
So verabschiedete sich die TSG mit einem Sieg in die Winterpause, während Freiburg Rebecca Knaak verabschiedete.
Stolz prangt der Adler auf den Trikots der Spielerinnen der SGE zum Rückrundenauftakt im letzten Spiel 2021 gegen den SC Sand. Zu Recht.
Mit einem gegenüber dem letzten Spiel beim SV Werder Bremen veränderten Team trat die Elf unter Frankfurts Cheftrainer Niko Arnautis in der Sander Adams Arena an: Sjoeke Nüsken ersetzte Siri Worm in der Innenverteidigung, Sandrine Mauron begann im defensiven Mittelfeld und Shekiera Martinez kehrte im Sturm für Nicole Anyomi zurück. Letícia Santos, die anderthalb Jahre lang in Sand gespielt hatte, wurde durch Janina Hechler ersetzt. Nach einem ersten Torschuss durch Verena Hanshaw in Minute zwei köpfte Nüsken nach einer Ecke über den Kasten (14.) und Lara Prasnikar scheiterte in Minute 15.
Die adrenalingestärkten Frankfurterinnen drückten den SC Sand von Beginn an in die eigene Hälfte. Die SGE beherrschte die Partie von Beginn an. Patricia George vom SC Sand vereitelte zwar Laura Freigangs 50. Bundesliga-Treffer (17.), doch es schien nur noch eine Frage der Zeit bis zum Führungstreffer der SGE. Mit ungebrochener Spielfreude, Zweikampfstärke und Kreativität wurden sie ihrer Favoritenrolle gerecht. Zur Belohnung schoss Martinez nach Flanke von Verena Hanshaw unhaltbar ins Tor (20.).
Die Frankfurterinnen fanden, anders als gegen Bremen, über Kampf und persönlichen Einsatz ins Spiel. Sand konnte nur selten mithalten. Trotz einiger vergebener Torchancen durch Nüskens, Freigang und Martinez beherrschten sie das Spiel.
Nach Wiederanpfiff bäumte sich der SC Sand merklich gegen die überlegenen Frankfurterinnen auf. Doch die Eintracht belohnte sich durch Lara Prasnikar nach Eckball von Verena Hanshaw mit dem 2:0 (56.). Nach einigen durchaus erfolgversprechenden, letztlich aber glücklosen Aktionen der SC-Spielerinnen gewinnt Frankfurt verdient im letzten Auswärtsspiel der Saison und wird dem Anspruch einer absoluten Top-Mannschaft damit absolut gerecht.
Ein Dreier zum Jahresabschluss und zum Auftakt der Rückrunde für die Eintracht: die Frankfurterinnen gewinnen mit 2:0 auswärts beim SC Sand.
Gegen die Aufsteigerinnen des FC Carl Zeiss Jena trat die Elf von Bayer 04-Coach Achim Feifel bis auf eine Position mit Anna Klink statt Friederike Abt im Tor unverändert gegenüber dem letzten Spiel gegen die Wolfsburgerinnen an.
Nach sehr druckvollem Beginn gelang Clara Fröhlich in der sechsten Minute ihren ersten Bundesliga-Treffer – und das als 17-Jährige!: „Ich freue mich sehr über mein erstes Tor. Es hat dabei alles gepasst, ich habe die Lücke gesehen und den Ball dann gut getroffen“.
Danach bestimmten die Gastgeberinnen vollends das Spiel. Nach einigen vergebenen Chancen verlegten sich die Leverkusenerinnen auf ihre Defensive und ließen gegen die bisher noch sieglosen Thüringerinnen nichts anbrennen.
Nach dem Pausentee erhöhte Verena Wieder mit ihrem fünften Saisontor zum 2:0. Nach Flanke von Kristin Kögel nahm sie den Ball perfekt an und schloss zum 2:0 für die Werkself-Frauen ab (52.).
Bis zum Spielschluss hatten die Leverkusenerinnen ihre Gegnerinnen voll im Griff. Jena konnte trotz einiger vielversprechender Aktionen nicht erfolgreich abschließen.
Und so sagte Clara Fröhlich nach dem Schlusspfiff „Wir haben verdient gewonnen und wollen jetzt den Schwung mitnehmen ins neue Jahr“. Mit Platz sechs zum Start der Rückrunde hat die Werkself dafür alle Chancen. Auch die Bayer 04-Frauen siegen mit 2:0 und bereiten sich selbst damit einen erfolgreichen Jahresabschluss.
Pech für den VfL: Turbinen sagen Spiel ab.
Vor dem letzten Spiel vor der Winterpause wurden gleich mehrere Spielerinnen der Turbinen positiv auf das Corona-Virus getestet, sodass die Partie kurzfristig abgesagt wurde. Nachholtermin ist wahrscheinlich das letzte Januar-Wochenende. VfL-Cheftrainer Tommy Stroot war alles andere als begeistert, konnte die Absage jedoch nachvollziehen: "Die Gesundheit geht immer vor, daher stehe ich komplett hinter der Entscheidung. Ich wünsche den betroffenen Spielerinnen gute Besserung und den Verantwortlichen von Turbine, dass sie die Situation schnell wieder unter Kontrolle bekommen."
Werder Bremen empfing am Sonntagabend zum Start in die Hinrunde den amtierenden Deutschen Meister, FCB-Trainer Jens Scheuer hatte vor dem Spiel schon angekündigt, dass er ein anderes Spiel als in der Hinrunde erwarte.
Und er sollte recht behalten, seine Bayern taten sich schwer gegen gut aufgestellte Bremerinnen. Die erste Chance nach gut zwei Minuten hatte Linda Dallmann, doch der Winkel zum Tor war nach Einwurf viel zu spitz, es gab dann eine Ecke. Den besten Angriff des Spiels verzeichnete München in der elften Minute, Dallmann brachte von Links den Ball flach auf den ersten Pfosten, wo Maxi Rall eingelaufen kam und den irgendwie an der Torhüterin und zwei Gegenspielerinnen vorbei ins Tor spitzelte. Trotz starken Beginns von Werder lief man also nun dem Rückstand hinterher. Doch zum Werderaner Glück dauerte es bis zur 40. Spielminute bis die Bayern wieder gefährlich vors Tor kamen: Nachdem Klara Bühl einen Steckpass stark durchgelassen hatte nahm Lea Schüller die Kugel auf und legte zurück an die Strafraumgrenze, wo Giulia Gwinn einen guten Schuss zeigte, Katharina Schiechtl verhinderte mit einem Fuß jedoch den Einschlag. So ging es mit einer knappen Bayern-Führung in die Kabinen.
Die Bayern kamen dann auch merklich hungriger aus der Pause, wollten mehr zeigen als in Halbzeit eins. Doch Bremen stand weiter gut und ließ wenig zu, nur wenn Fehler passierten kam Bayern zu gefährlichen Situationen. So auch in der 57. Spielminute, Nina Lührßen spielte einen misslungenen Querpass vor dem eigenen Sechzehner, den Dallmann abfing und direkt in einen Torschuss verwandelte. Der ging zum Glück für Werder nur an die Latte. In der 66. Minute kam dann die Einwechslung von Viviane Asseyi zum Tragen, die Französin erzielte das vermeintliche 0:2 in einem engen Gedränge direkt vor dem Bremer Tor, doch Bremen protestierte zu Recht: Lea Schüller hatte sich da aus dem Abseits noch eingeschaltet, der Treffer zählte nicht. Dafür drängte Bayern jetzt mehr auf das zweite Tor, nur eine Minute später schoss die eingewechselte Karólína Vilhjálmsdóttir immerhin an den Außenpfosten. Bayern wollte unbedingt, das war zu spüren, aber sie bekamen es dann nicht zu Ende gespielt. Die Nachspielzeit lief bereits da kam nochmal ein Ball in die Mitte, Saki Kumagai tauchte dann plötzlich vor Anneke Borbe auf und irgendwie brachte sie den dann auch im Tor unter (90. +1).
Damit war Schluss, Bayern gewann in Bremen ein hartes und anstrengendes Spiel, in dem Bremen ganz bestimmt nichts hergeschenkt hatte – ein richtiger Arbeitssieg.