SC Sand überrascht Wolfsburg - Eintracht Frankfurt im Pech

Johanna Grimm, Jonathan Krech • 29. März 2021

Frauen- Bundesliga: Spieltags-Zusammenfassung

16. Spieltag

Ein Duell auf Augenhöhe: Flutlicht-Stimmung in Leverkusen.

ⒸBayer04Leverkusen

Doppel-Pech für die Eintracht

Bayer 04 Leverkusen - Eintracht Frankfurt 3:2

Ein Duell auf Augenhöhe. Der Tabellenfünfte traf auf den Tabellensiebten. Und die beiden Top-Torjägerinnen der Bundesliga, Laura Freigang (11 Treffer) und Milena Nikolic (10 Treffer), wollten im Flutlicht auf Leverkusener-Boden ein Ausrufezeichen in Richtung Tabellenspitze senden. Und schon zu Beginn wurde die Anspannung und Intensität deutlich spürbar. Ein harmloser Rückpass zur Bayer-Keeperin wurde fast zum Eigentor, nachdem Anna Klink sich verschätzt hatte. Doch Bayer Leverkusen war vor allem im gegnerischen Strafraum viel zu sehen und spielte tollen Fußball. Bereits in der siebten Spielminute fiel das 1:0 für die Werkself. Nach einer Balleroberung im Mittelfeld folgen drei tolle Pässe, der letzte geht perfekt in den Lauf von Mina Tanaka, die toll abschließt und für die Führung sorgt.


Doch die Eintracht war unbeeindruckt. Bayer Leverkusen scheint alles im Griff zu haben und doch wird ein langer Ball der Keeperin Klink  zum Verhängnis. Der Ball wird abgeblockt und kommt über Dunst und Reuteler zu Laura Freigang, die zentral vorm Tor steht und gekonnt einschiebt.

Die SGE wirkt durch den Ausgleich wie ausgewechselt und findet auch besser in die Partie. Nach einer Ecke bekommt Bayer Leverkusen den Ball nicht weg, dieser landet bei Kapitänin Tanja Pawollek, die zur 1:2-Halbzeitführung für die Eintracht trifft.

Nach der Pause ging es aufregend weiter. Nach einem Handspiel erhält die SGE einen Strafstoß, diesen verwandelte Lara Prasnikar jedoch nicht. Das Spiel blieb also weiterhin spannend. Doch auch die Leverkusnerinnen konnten Kraft und Luft schnappen in der Pause und kommen mit einer tollen Flanke bis vors Tor, der anschießende Kopfball geht jedoch an die Latte. Und wieder bekommt Frankfurt den Ball nicht weg, vier Nachschüsse folgen, zwei davon werden auf der Linie geklärt. Doch eine Ecke später können sie dann endlich jubeln.  Irgendwie landet der Ball bei Mina Tanaka, die zum Ausgleich einschießt. Und Leverkusen wollte mehr. Der Angriff läuft über links, die Flanke ist nicht allzu scharf, dennoch wird der Ball von Sophia Kleinherre abgefälscht und landet im Frankfurter Tor (76.). Doppel-Pech für die SGE, die hier einen Punkt verdient hätte.

SC Sand mit Niederlage aber bester Saison-Leistung

SC Sand - VfL Wolfsburg 1:3

Das hätte wohl im Vorhinein nicht jeder gedacht. Der SC Sand erwartete am 16. Spieltag die Wölfinnen. Bei strahlendem Sonnenschein war es bereits zu Beginn eine hitzige und spannende Partie. Schon in der sechsten Minute kamen die Wölfinnen zum ersten Torabschluss. Karina Sævik konnte jedoch die tolle Flanke nicht perfekt verwerten. Und auch die weiteren Chancen des VfL Wolfsburg blieben zunächst ohne Erfolg. Doch nach einer knappen halben Stunde war es dann soweit: der VfL Wolfsburg schlägt das erste Mal zu. Rebecka Blomqvist traf nach einem abgewehrten Ball im Nachschuss zum 0:1. Und bereits zwei Minuten später (28.) traf Sævik nach einem Abwehrfehler des SC Sand lässig zum 0:2

Und bei diesem Stand sollte es vorerst bleiben. Nach der Pause ging es sofort heiß her – diesmal jedoch auf der anderen Seite. Die Gastgeberinnen kamen bereits 20 Sekunden nach Wiederanpfiff gefährlich nahe vors Wolfsburger Tor, der Schuss von Dörthe Hoppius verfehlte nur leicht den linken Pfosten. Und auch auf der anderen Seite wurde es sofort spannend, doch Sæviks Abschluss ging nur an den Pfosten. Daraufhin wurde die Partie mehr als spannend. Der SC Sand verkürzte in der 50. Minute durch Chiara Loos mit einem abgefälschten Schuss auf 1:2 und machte es nochmal richtig schwer für die Wölfinnen. Die Partie war wieder offen, der VfL Wolfsburg wollte sich jedoch nicht unterkriegen lassen und traf in der 65. Minute zum 1:3 Endstand. Nach einem tollen Spielzug von Rolfö, Jakabfi und Wolter musste letztere nur noch einschieben. Trotzdem gab der SC Sand nicht auf und spielte bis zum Schlusspfiff mit viel Energie, Spielfreude und Leistungsbereitschaft.

Der gegnerische Trainer, Stephan Lerch lobte den Gegner im Anschluss an die Partie: „Wir waren darauf eingestellt, dass Sand um jeden Meter kämpfen würde, was sie auch getan haben. Auch nach unserer Führung haben sie nie aufgegeben.“

Umkämpfte Partie in Freiburg - Der SC gewinnt auch die Revanche

SC Freiburg - 1. FFC Turbine Potsdam 1:0

Nachdem die Breisgauerinnen bereits am vergangenen Wochenende im DFB-Pokal einen 6:3-Erfolg gegen Potsdam gefeiert hatten sollte nun in der Liga eine Wiederholung stattfinden. Es sollte jedoch eine deutlich engere Partie werden.

Der Sportclub startete besser in die Partie und fand auch die erste Abschlusssituation, Hasret Kayikci überlupfte die herauseilende Malin Lind, die jedoch den Ball vor der Linie abfangen konnte.

Nach einer falsch abgepfiffenen Kontersituation der Potsdamerinnen fand auch die Turbine besser ins Spiel, hatte kurz vor der Pause sogar die Führung auf dem Kopf von Selina Cerci, die allerdings an SC-Keeperin Lena Nuding scheiterte.

Auch in die zweite Hälfte startete der SC Freiburg besser, spielte einige Gelegenheiten heraus, blieb jedoch im Abschluss zu wenig zwingend. Nach und nach suchte auch die Turbine ihr Glück in der Offensive, wodurch ein unterhaltsames Spiel entstand. Wer hier als Sieger vom Platz geht schien lange offen, bis in der 80. Spielminute Lisa Karl Hasret Kayikci bediente, die endlich die doch verdiente Führung erzielte. Doch der Ausgleich hätte direkt danach fallen können, Cerci hatte nach einer Unachtsamkeit in der Freiburger Defensive etwas zu viel Platz und hämmerte das Spielgerät an die Latte. Da wäre Lena Nuding chancenlos gewesen. Mit etwas Glück im Gepäck sicherte sich der SC den Sieg, der hoffentlich etwas Schwung für das DFB-Pokal Halbfinale am Karsamstag gegen die Eintracht aus Frankfurt liefert.

Eng umkämpfter Schlagabtausch - Essen erklimmt Platz 7

TSG 1899 Hoffenheim - SGS Essen 0:1

Die Essenerinnen traten im Kraichgau mit dem klaren Ziel Sieg an, das merkte man von Minute eins an. Sie dominierten die komplette erste Hälfte, hatten mehr offensive Aktionen und machten der TSG das Spiel schwer wo es nur möglich war. Großchancen gab es zwar nur wenige, doch wenn war es wirklich knapp. So nach einer Ecke zu Beginn fand der Ball Eleni Markou, die jedoch das Tor nicht fand. Erst nach 17 Minuten der erste Vorstoß der TSG, der jedoch kein Problem für Stina Johannes war. Doch auch ihre Gegenüber Martina Tufekovic bekam genug zu tun, sie wehrte einen scharfen Abschluss von Jana Feldkamp grade noch mit dem Fuß ab.

In der zweiten Hälfte kam dann auch die TSG besser ins Spiel, es entwickelte sich eine spannende Partie, die bis zuletzt offen schien. Beide Teams erspielten sich tolle Chancen, die jedoch nicht zwingend genug waren um das Spiel zu entscheiden. Es musste in der 90. Minute erst SGS-Newcomerin Laureta Elmazi eingewechselt werden, die dann nach starker Vorlage von Jana Feldkamp im Konter aus 16 Metern traumhaft verwandelte. Danach ließ die SGS nichts mehr anbrennen und sicherte sich einen verdienten Sieg in einem eng umkäpften Spiel.

Durch die Länderspielpause geht es für die SGS erst in drei Wochen weiter, dann empfängt man den SV Meppen in Essen.

Enge Partie bei Werder - Meppen siegt knapp

SV Meppen - Werder Bremen 3:2

Im neunten Anlauf sollte es klappen mit einem Sieg für den SV Meppen. Und zu Beginn lief auch gleich alles nach Plan. Der SVM fand deutlich besser ins Spiel als Werder Bremen und ging somit verdient bereits in der neunten Spielminute in Führung. Ein Nachschuss von Alexandra Emmerling nach einem abgepralltem Abschluss brachte die Führung. Und auch weiterhin waren die Meppenerinnen die spielbestimmende Mannschaft, jedoch kam der SVW nun zu einigen guten Spielzügen und hatten in der 20. Und 29. Minute die Chancen zum Ausgleich, beide Male ging der Ball jedoch haarscharf am Metall vorbei. Und dennoch ließ sich der SV Meppen nichts anmerken und konnte noch vor der Pause die Führung ausbauen. Bianca Becker traf in der 42. Minute per schönem Kopfball zum 2:0.

Aus der Pause kamen die beiden Mannschaften jedoch frisch ausgeruht, jedoch waren die Teams nun defensiver und zurückhaltender unterwegs. Erst in der 72. Minute erzielte Vivien Endemann das 3:0 für den SV Meppen. Doch die Partie war noch lange nicht gelaufen. Der SV Werder Bremen zeigte sich lange unbeeindruckt und gab nicht auf. So erzielte Michelle Ulbrich zehn Minuten vor Schluss den Anschlusstreffer zum 3:1. Ein schnellausgeführter Freistoß kommt über Walkling zu Ulbrich, die nur noch einschieben muss. Bereits sechs Minuten später konnte Ricarda Walkling, die zuvor noch eine tolle Vorlage bereitete, nachlegen. Wieder war es eine Standardsituation, die zunächst abgeblockt wurde, anschließend der Ball aber dennoch per Chip im Tor der Meppenerinnen landete. Somit war Bremen wieder dran – jedoch leider zu spät.

25 Spiele, 25 Siege, über 100 Tore - Wer hält die Bayern auf?

MSV Duisburg - FC Bayern München 0:6

Niemand. Niemand hält diese Bayern auf. Und schon gar nicht der MSV aus Duisburg, der an diesem Spieltag als Sparringspartner herhalten musste.

Wie erwartet dominierte der FCB diese Partei zwischen dem Tabellenersten und dem Tabellenletzten, obgleich sich der MSV keineswegs versteckte. Lediglich die gefährlichen Torchncen blieben auf Duisburger Seite weitestgehend aus, dafür hatte der FCB umso mehr. Als erste traf Lina Magull in der 18. Minute nach einem Foul vom Punkt. Zehn Minuten später legte Linda Dallmann nach Vorlage von Lea Schüller nach. Ansonsten blieben die Bayern in der ersten Hälfte zwar stark, brachten jedoch den Ball kein weiteres Mal im gegnerischen Tor unter.

Erst nach Wiederanpfiff durfte Viviane Asseyi nach einem Foul zum Elfmeter antreten und die Duisburger Torfrau überwinden. VOn da an machten die Münchnerinnen richtig Druck, spielten viele Chancen heraus und belohnten sich: In der 61. traf Lea Schüller, aktuell Torgarantin beim FCB, Amanda Ilestedt (86.) und Simone Laudehr (87.) sorgten in der Schlussphase für die verdiente Höhe des Sieges.

Einzig schlechte Nachricht für den FCB: In der 81. Minute verletzte sich Ivana Rudelic in einem Zweikampf und musste vom Platz.

Als nächstes müssen die Bayern im Viertelfinale der Champions League den Halbfinaleinzug gegen Rosengard perfekt machen, das Spiel findet am Gründonnerstag statt.

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