FCB-Frauen bald auch Rekordmeister?

Jonathan Krech • 1. April 2021

Wie machen die das? Liegt's an der Klubphilosophie?

Bisher unschlagbar: Das Team des FC Bayern München.                                                                                                                                       Fotografin: Svenja Hoppe

Wir müssen mal wieder über den FC Bayern München reden. Was das Team von Trainer Jens Scheuer diese Saison leistet ist einfach zu herausragend und begeisternd, als dass wir es unkommentiert lassen könnten. In den bisher gespielten 25 Pflichtspielen haben die Münchnerinnen unglaubliche 25 Mal gesiegt, dabei 103 Tore geschossen und nur sechs kassiert. Kein Wunder also, dass sie in der Liga mit komfortablem Abstand von Tabellenplatz eins winken. Der stärkste Verfolger aus Wolfsburg liegt auf Platz zwei zwar nur fünf Punkte zurück, hat allerdings deutlich weniger Tore geschossen und mehr bekommen. Eine echte Gefahr für die Bayern? Nicht in dieser Saison. Ebenso gut läuft es im Pokal und der Champions League, in beiden Wettbewerben stehen alle Zeichen auf Finalteilnahme. Doch wie kommt es, dass ein Team eine Saison so stark dominieren kann? Bei den Männern des FC Bayern haben wir das ja schon in der Saison 2019/20 beobachten dürfen.

Vielleicht ist die Antwort ganz einfach: Es ist eine Frage der Philosophie. Insbesondere die Bosse der Bayern werden nicht müde immer wieder zu betonen, dass ihre Herangehensweise an den Fußball eine in Europa nahezu einzigartige ist. Der FC Bayern sei ja nicht nur ein Verein, sondern ein gut funktionierendes, wirtschaftsstarkes Unternehmen, dass sich seinen Erfolg selbst erwirtschaftet hat und nicht von finanzstarken Sponsoren oder arabischen Scheichs abhängig ist. Das mag auch stimmen. Aber kann das der Grund sein warum seine Teams immer wieder so unfassbar dominante Saisons spielen? Die Männer haben das ja schon häufiger gezeigt, wie es scheint wirkt die Philosophie jetzt auch bei den Frauen.

Es ist natürlich komplizierter als das. Sicher, die spezielle Philosophie und Herangehensweise mag einen großen Einfluss haben. Doch auch die Auswahl von Spieler*innen spielt beim FCB eine herausragende Rolle. Man sucht hier nicht nur besonders talentierte Einzelspieler, sondern Teamplayer, die sich in den Dienst der Mannschaft und des Vereins stellen, weil sie wissen, dass so der größte Erfolg möglich ist. Ein Team aus individuell hochklassigen, aber egoistischen Spielern bildet eben noch keine gute Mannschaft, zumindest nicht auf Dauer. Diesen beinahe familiären Geist hat der FC Bayern quasi im Abo gebucht, und damit auch den sportlichen Erfolg.

Im Gegenzug für diese Vereinstreue und die Unterordnung einzelner Spielerinnen unter die Mannschaft bekommen die im Gegenzug eine hervorragende sportliche und medizinische Versorgung, feine im deutschen Vergleich hervorragende Vergütung und die Aussicht, dank dieser Philosophie große Erfolge zu feiern.

Vielleicht ist das das Erfolgsgeheimnis des FC Bayern, von dem inzwischen auch die Frauen profitieren, vielleicht steckt aber auch etwas ganz anderes dahinter. Die Damen des FC Bayern sind eben immer für eine Überraschung gut. Dass es funktioniert sieht man jedenfalls. Deutlich!

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