Wolfsburg spielt stark gegen einen chancenlosen SC Sand. © Michael Memmler
Den dritten Spieltag eröffneten Leverkusen und Potsdam. Beide Teams mussten in den beiden ersten Partien schon Punkte liegen lassen und wollten daher umso mehr hier einen wichtigen Dreier holen. Die Anfangsphase war durchwachsen, beide Teams drückten nicht allzu viel aufs gegenerische Tor. In der 23. Minute kommt die Turbine gefährlich nah ans Tor der Gastgeberinnen, doch eine tolle Flanke von Selina Cerci kann nicht verarbeitet werden. Kurze Zeit später passiert auf der anderen Seite ein fahrlässiger und unkonzentrierter Torwartfehler, den die Bayer -Frauen nicht ausnützen können, da Zeller im Strafraum bedrängt wird. Trotz der Großchance für Leverkusen sind es die Potsdamerinnen, die einen tollen Spielaufbau haben und ebenfalls zu sehr guten Chancen kommen. Nur die Tore bleiben aus.
Nach dem Seitenwechsel passiert eine halbe Stunde erstmal rein gar nichts. Erst in der 76. Minute bekommt der 1. FFC die nächste Chance, jedoch hält
Abt den 04 Kasten weiterhin sauber. Werden ihre Paraden auch belohnt? Ja, und nämlich in Minute 78. Nach einem Einwurf der Leverkusenerinnen wird ein perfekter langer Ball auf
Verena Wieder gespielt, die cool bleibt, zum Sprint mit dem Ball ansetzt und ganz lässig den Ball durch die Beine von Torfrau
Fischer schiebt. 1:0 für Bayer. Bitter für Potsdam, die bisher ein gutes Spiel gemacht hatten. Durch mehr Offensivkonzentration der Gäste boten sich jedoch zum Ende hin immer mehr freie Räume für die Leverkusenerinnen, die die gesamte gegnerische Abwehr erneut durch einen langen Ball außer Kraft setzten und durch
Milena Nikolić zum 2:0-Endstand trafen (91.). Und die heutige Bayer-Kapitänin feierte ganz besonders ausgelassen. Nicht wegen ihres Tores, sondern weil sie es einem frisch geborenen Bayer-Zuwachs widmete. Ihre Mitspielerin
Sandra Maria Jessen wurde diese Woche Mutter. Herzlichen Glückwunsch an sie zur Geburt und an die Bayer-Frauen zum Sieg.
In strömendem Regen empfing Eintracht Frankfurt den 1. FC Köln, der besser in die Partie startete. In der dritten Minute kommt Mandy Islacker vor dem Frankfurter Tor an den Ball und wird gerade noch rechtzeitig von Janina Hechler gestört. Nach einer Viertelstunde hörte der Regen langsam auf und Frankfurt wurde besser. Nach einer Flanke von Laura Feiersinger kommt Rechtsverteidigerin Camilla Küver zum Kopfball, die Kugel geht jedoch deutlich am Tor vorbei.
Auch an der nächsten Szene war Küver beteiligt: Ihr eigentlich schlechter Ball in die Spitze sorgt für ein Missverständnis zwischen Myrthe Moorrees und FC-Keeperin Manon Klett, die beim Rettungsversuch Shekiera Martinez von den Beinen holte. Diese Aktion blieb folgenlos (30.). Frankfurt presste hoch und gut, Köln kam damit kaum zurecht. Ein leichter Ballverlust im Spielaufbau lud die Gastgeberinnen ein und am Ende war es dann Lara Prasnikar, die den Ball über die Linie drückte und das 1:0 markierte (34.).
Kurz nach wiederanpfiff ein Frankfurter Angriff über die linke Seite und Prasnikar, die den Ball auf den kurzen Pfosten zu Laura Freigang spielte. Der Ball zappelte im Netz, es war jedoch ein Eigentor von Morrees gewesen (48.). Tolle Vorarbeit dennoch von Prasnikar. Langsam schwanden die Kräfte bie den Kölnerinnen und Frankfurt wurde immer mächtiger. Nach einem Freistoß von Barbara Dunst prüfte Sjoeke Nüsken die Reflexe von Manon Klett, die noch bestens funktionierten. Eine klasse Parade.
Frankfurt spielte nun ihr klares Chancen-Plus aus, ein Angriff über Nüsken, Klüver und Martinez landete in der 56. Spielminute zum 3:0 im Kölner Tor. Klett war mit den Zehenspitze noch am Ball gewesen. In der 71. Minute dann doch mal wieder eine Chance für Köln, die eingewechselte Amber Barrett lieferte eine tolle vorarbeit für Alicia Gudorf, die frei vor dem Tor knapp drüber schießt.
Und dann durfte Martinez noch einmal ran, die Vorlage von Prasnikar verwandelte sie in der 86. Minute abgezockt zum 4:0 Endstand. Ein verdienter und hervorragend ausgespielter Sieg für die Eintracht.
Die FC Bayern Frauen bleiben auch im dritten Spiel ungeschlagen und damit weiter auf Erfolg programmiert. Am FC Bayern Campus wurden die Bayern-Frauen am wunderschön milden Freitagabend ihrer Favoritenrolle gerecht. Bei besten Bedingungen besiegten sie den SC Freiburg mit 4:0. Der hochverdiente Sieg der Bayern-Frauen wurde schon vor dem Anpfiff durch Ehrungen der Olympia-Silbermedaillen-Gewinnerinnen Hanna Glas und Sofia Jakobsson zu einem ganz besonderen Ereignis. Karin Danner und Bianca Rech vom FCB gratulierten beiden Schwedinnen mit Blumen. Nach den Feierlichkeiten legte der Meister sofort los und Kapitänin Lina Magull eröffnete bereits in der dritten Minute den bayerischen Torreigen. Und was für ein Start! Die Freiburgerinnen bekommen den Ball nicht weg und er landet schließlich bei Magull, die aus dem Mittelfeld einfach abzieht. Der Ball segelt perfekt ins Freiburger Tor. Was für ein Traumtor! Die Bayern von Beginn an drückend überlegen legen in der 17. Minute durch Lea Schüller bereits nach. Das Tor ist wie aus dem Lehrbuch; zuerst ein toller Flugball aus der Abwehr, dann eine perfekte Flanke von Caro Simon, die anschließende Kopfballvorlage von Linda Dallmann und dann der präzise Abschluss durch Schüller.
Bis zur Pause verschonen die Bayern die Freiburgerinnen, erst in Minute 66 fällt das nächste Tor. Eine tolle Flanke von Hanna Glas kommt direkt auf den Kopf von Neuzugang Glódís Perla Viggósdóttir. Bis zur Schlussphase ist es wieder ruhig, die Freiburgerinnen kommen kaum vor das Tor der Münchnerinnen. Den Schlusspunkt setzt erneut Stürmerin Schüller, die die Freiburger Torfrau Nuding unter Druck setzt und somit den Ball nur anstupsen muss, damit er ins Tor rollt. Pech für die Freiburgerinnen, die weiterhin auf ihren ersten Punkt in dieser Saison warten müssen.
Die Aufsteigerinnen aus Jena warteten immer noch auf ihren ersten Punkt in dieser Bundesligasaison und auch der SV Werder Bremen hätte einen besseren Start vertragen können. Beide Teams starteten auf Augenhöhe in diese Partie. Die erste Hälfte war von vielen Unterbrechungen geprägt und es waren vor allem die Werderanerinnen, die sich mehr zutrauten und auch für die ersten Torchancen sorgten, jedoch alle ohne Erfolg. Erst in der 23. Minute bekamen die Fans von Jena etwas zu sehen, nachdem Rita Schumacher ein Solo hinlegte. Ihr Abschluss konnte jedoch pariert werden. Dennoch musste es etwas gebracht haben, denn die Gastgeberinnen trauten sich nun mehr zu und so kam es auch zum ersten Saisontor des FC Carl Zeiss Jena: Wieder war es Schumacher, die sich im Zweikampf erfolgreich durchsetzen konnte, von links abzog und den Ball im Tor versenkte (36.).
Nach dem Seitenwechsel waren es dann die Bremerinnen, die sich wenigsten einen Punkt gegen den Aufsteiger sichern wollten. Nachdem der erste Weitschuss noch über die Latte gelenkt wurde, sitze es dann beim zweiten Versuch nach unübersichtlichem Getümmel im Strafraum und einem Foul an der Torhüterin Schuldt. Jedoch wurde der Treffer folgerichtig aberkannt. Und dennoch kam der SV wenig später zum Ausgleich. Lina Hausicke eilt in den Strafraum, nachdem der Ball nach ineffizientem Abwehrverhalten von Jena nicht gesichert werden kann, und schiebt zum 1:1 ein (72.). In der Schlussphase kamen beide Teams zu sehr guten Chancen, jedoch glänzten die Torhüterinnen und das Fünkchen Glück fehlte auf beiden Seiten.
Der VfL Wolfsburg war unter der Woche noch in den Play-Offs der Champions League aktiv gewesen, nun wartete am dritten Spieltag der Bundesliga der SC Sand auf den Vize-Meister der Vorsaison.
Der SC Sand konzentrierte sich fast ausschließlich auf Defensivarbeit, was in der ersten halben Stund ein einem ereignislosen Spiel resultierte. Erst in der 32. Spielminute kam Wolfsburg das erste Mal so richtig gefährlich vors Tor des SC: Ein schneller Doppelpass von Ewa Pajor mit Rebecka Blomqvist führt Pajor zum abschluss, der jedoch geblockt wird.
Nach einer Ecke fünf Minuten später schnappt sich Jill Roord den geklärten Ball und umkurvt zwei Gegenspielerinnen, bevor sie den Ball aus spitzem Winkel über SC-Keeperin Jasmin Pal ins Tor lupft. 1:0! Respekt, wenn der so gewollt war.
Nun wurde es leichter für die Hausherrinnen, sie bekamen mehr Platz und den nutzte Kathrin Hendrich für eine Tempoverschärfung auf rechtsaußen, brachte den Ball in die Mitte zu Sandra Starke, die mit der Hacke weiterleitet zu Emily Evels, die beim Klärungsversuch vor Pajor den Ball über die eigene Linie drückte (41.). Mit diesem Zwischenstand ging es in die Kabine.
Auch in der zweiten Hälfte spielte hauptsächlich der VfL, in der 54. Minute bringt Pajor eine klasse Flanke zu Svenja Huth, die einfach abzieht und den Ball perfekt ins lange Eck knallt.
Wiederum elf Minuten später, wieder über die rechte Seite, diesmal mit Tabea Waßmuth, deren Flanke Sandra Starke findet, die aus dem Rückraum einläuft und im Fallen zum 4:0 abschließt. DIe letzte Chance gehörte Tabea Waßmuth, die einen Rückpass erlief und frei auf den Sander Kasten zuhielt, jedoch am Außennetz scheiterte.
Ein verdienter und beflügelnder Sieg für den VfL, der ohne große Anstrengung mit den Bayern mithalten konnte.
Zum Abschluss des dritten Spieltags empfingen die bislang ungeschlagenen Essenerinnen die TSG Hoffenheim, die unter der Woche noch in den Champions League Play-Offs gegen Rosengard angetreten waren. Doppelte Belastung also für die Sinsheimerinnen, die jedoch keine Müdigkeit erkennen ließen. Ihnen gehörte auch die erste gute Chance des Spiels: Nach einer Ecke von rechts landet der Ball über Umwege bei Fabienne Dongus, die mit dem Außenrist jedoch weit am Essener Kasten vorbei schießt (11.).
Nach einer knappen halben Stunde kommt dann auch Essen mal ins Rollen, ein Ballgewinn im Mittelfeld wird schnell in die Tiefe weitergeleitet und landet bei Vivien Endemann, die frei vor Martina Tufekovic auftaucht, den Ball jedoch knapp am rechten Pfosten vorbei setzt. Keine Minute später kommt die SGS erneut vors Hoffenheimer Tor, diesmal läuft Jill Baijings von links an und kopiert mehr oder weniger den Schuss ihrer Kollegin. Auch diesmal muss Tufekovic nicht eingreifen.
Nach gut 58 Minuten erneut eine gute Möglichkeit für die Gäste aus Hoffenheim: Ein Fehler in der Essener Abwehr lädt die TSG-Offensive ein, nur mit viel Einsatz kann Selina Ostermeier kurz vor der Linie klären. Auch der Nachschuss von Dongus wird geblockt. Die direkte Antwort nur vier Minuten später: Endemann erschleicht sich den Ball im Mittelfeld und geht sofort ins Dribbling. Erst mit drei Spielerinnen um sich ist auf Höhe des Elfmeterpunktes Schluss, ihr Schuss wird geblockt. Nichts zu bemängeln an dieser Aktion, hätte links nicht die eingewechselte Antonia Baaß freigestanden, die Endemann übersehen hatte. 20 Minuten vor Schluss überspielt die eingewechselte Jule Brandt auf der linken Außenbahn zwei Gegenspielerinnen und flankt mit viel Übersicht auf die andere Starfraumseite zu Sarai Linder, die den Ball jedoch nicht gut trifft und hinter den Kasten schickt.
In der 74. Spielminute sieht dann Elisa Senß für einen leichten Rempler die Gelb-Rote Karte. Eine harte Entscheidung der Unparteiischen Franziska Wildfeuer, aber Senß geht früher zum Duschen.
Die Unterzahl scheint bei den Essenerinnen nocheinmal Kräfte freigesetzt zu haben, Vivien Endemann steht erneut frei vor Martina Tufekovic und tunnelt sie auch fast, doch irgendwie wehrt die Keeperin den Ball ab. Definitiv die beste Chance des Spiels (77.). Das ist die letzte gute Aktion des Spiels.
Ein verdientes Unentschieden für beide Teams, die gut gekämpft haben. Essen hält die Mini-Serie von drei ungeschlagenen Spielen, für Hoffenheim ist es der erste Nicht-Sieg in der noch jungen Bundesliga-Saison.